Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich bin satt. Außerdem muss ich sie ja nicht nur abgeben - wir sammeln die Beute auf einem Haufen und jeder kann sich etwas nehmen, allerdings kommt es nicht gut wenn man selber nichts fängt erklärte ich und legte kurz den Kopf schief. Außer man ist krank, verletzt, zu jung oder zu alt. Die werden mitversorgt fügte ich noch an, selber etwas überrascht darüber dass ich die Clans verteidigte.

Ich schnippte wieder mit den Ohren Komisches Verhalten. Jeder sollte doch sich selber der nächste sein..und dann erst an andere denken.. murmelte ich dann. Ich würde diese Clans wohl nie verstehen. Oder besser gesagt ich wollte sowas nicht verstehen.

Ich nickte. Was du nicht sagst. stimmte ich ihr zu. Aber ich habe den ganzen Kram mit "Kümmer dich um die anderen" nun Mal geschworen, und Schwüre bricht man nicht Ich stand wieder auf und streckte mich.

Ich legte den Kopf schief Warum hast du diesen Schwur dann damals abgelegt, wenn das wofür er steht nicht dem entspricht was dein Herz dir sagt? Ich legte meinen Schweif um die Pfoten, nachdem ich mich hin gesetzt hatte und sah Dämmerpfote schweigsam an Mein Vater hat immer gesagt, dass unser Herz das wichtigste gut ist, was wir besitzen. Denn es ist unser Seelentor...du hast also..sogesehen deine Seele verkauft.

Es dauerte eine Weile, bis ich antwortete - meine Gedanken waren kurz zu Lichttatze geschworen und erneut hatte Trauer meine Kehle zugeschnürt. Mit einem Blinzeln vertrieb ich das Gefühl. Meine Mutter ist dort geboren worden, musste allerdings durch einen Krieg fliehen. Sie ist danach zurückgekehrt und hat sich gewünscht, dass ich ebenfalls dem Clan beitrete... Und da ich nicht wusste, was ich sonst machen sollte, habe ich es gemacht. beantwortete ich ihre Frage und zuckte ein paar Mal mit meinen Schnurrhaaren. Nun, ich würde ja gerne das machen was mein Herz mir sagt, aber da das entweder stumm ist oder irgendeine andere Sprache spricht kann ich das nicht. Außerdem hat der Clan auch gute Seiten - Schattenfell zum Beispiel, er ist so etwas wie ein Bruder für mich geworden. erzählte ich ihr frei heraus und war selber etwas von meiner Offenheit überrascht.

Leichtfüßig strich ich durch das Feld. Die Ohren gespitzt, um auch jedes noch so kleine Geräusch war zu nehmen. Ich war einfach wachsam, so wie eigentlich immer. Schließlich kannte ich die Gegend hier nicht.
Am Rand des Feldes kletterte ich an einem Baum herauf und ließ mich auf einem der tiefer hängenden Äste nieder. Ich muss mir erst mal einen Überblick verschaffen...
Schließlich ließ ich mich auf dem Ast sinken und ließ eine Pfote nach unten baumeln. Das wird schwieriger als gedacht...

Gerade war ich dem Kaninchen auf der Fährte gewesen, da drehte der Wind und brachte den scharfen Gestank eines Raubvogels mit sich. Das Kaninchen nahm das natürlich auch wahr und flüchtete sofort in seinen Bau - dazu hätte es nicht einmal den lautstarken Kampf gebraucht, an dem scheinbar zwei Katzen (Dämmerpfote, Dawn) beteiligt waren. Frustriert schlug ich mit dem Schweif und kehrte um. Der Kampf hatte auch sämtliche Beute verscheucht, auch wenn ich beim Rückweg zu dem Lager, das Schwefel und ich aufgeschlagen hatten, ein paar trippelnde Pfotenschritte hören konnte. Zu genervt, um mich jetzt noch auf die Suche zu machen, kam ich zu dem Schlafplatz zurück und fand ihn... Leer vor. "Schwefel?" Aber auch auf mein Miauen reagierte kein hyperaktiver kleiner Kater und ich schnippte genervt mit dem Ohr. Ich hatte mich gerade angefangen an ihn zu gewöhnen. So viel dazu. Er war wohl auch schon eine Weile fort, seinen Geruch konnte ich nur noch schwach ausmachen. Abwertend mit der Schwanzspitze zuckend wandte ich mich ab und streifte ein wenig ziellos durch die Gegend. Verärgert schnippte ich dabei immer wieder lange Grashalme weg, die mich am Ohr kitzelten, bis ich buchstäblich die Schnauze voll hatte und mir schnellstmöglich - und ohne darauf zu achten, wie viele Geräusche ich machte - einen Weg an den Rand suchte. Meine Nase war noch verwirrt von den schweren Gerüchen des Weizen, so bemerkte ich den Geruch einer fremden Katze in der Nähe (Wind) nicht und ließ erst einmal unter einem Baum nieder, um zu Atem zu kommen und mir mehrmals genervt mit der Pfote über die Nase zu fahren.

Meine Ohren zuckten bei dem Lärm, den jemand oder etwas unter meinen Pfoten veranstaltete. Verärgert öffnete ich die Augen und hob den Kopf. Die Sonne stand schon weiter am Himmel. Ich musste eingenickt sein. Gespannt lauschte ich weiter und beobachtete die sich bewegenden Grashalme. Der Geruch eines fremden Katers wehte mir entgegen. Der ist ja lauter als ein Trampeltier... Schließlich sah ich ihn als er aus dem Feld trat und sich unter dem Baum niederließ, auf dem ich gerade saß. Bemerkt er mich denn nicht? Elegant ließ ich mich vom Baum vor seine Pfoten gleiten. "Also wenn du sämtliche Beute vertreiben wolltest, dann hast du das jetzt geschafft.", meinte ich mit meinem gewohnt kühlen Unterton. Entspannt ließ ich mich auf die Hinterpfoten sinken und begann mein Fell zu glätten.

Gerade hatte ich damit aufgehört, mir mit der Pfote über die Nase zu fahren, da sprang ein fremder Kater direkt vor mich und ich kniff leicht die Augen zusammen. Mit zurückgelegten Ohren ließ ich meinen Blick über ihn gleiten und verdrehte dann die Augen. "Interessiert mich das? Nein", miaute ich schroff und trat einen kleinen Schritt seitwärts, damit er mir nicht zu nahe kam. "Wenn ich Beute will, kann ich sie mir jederzeit von dem Clangebiet da hinten holen." Mit dem Schweif schnippte ich kurz in die Richtung, die ich meinte. Diese Clankatzen nervten, aber das Gebiet war gut und ich würde mich vielleicht hier irgendwo in der Nähe niederlassen.

Ich musterte ihn, ohne eine Mine zu verziehen. "Kein Grund so grummelig zu sein.", meinte ich ruhig. "Ich bleibe sowieso nicht lange hier." Ich ließ den Blick in die Richtung schweifen, in die er gedeutet hatte. Ich ließ mir seine letzten Worte nochmal durch den Kopf gehen. "Clangebiete?" Ich warf dem Fremden einen fragenden Blick zu. Ein leichter Hoffnungsschimmer entflammte in mir. Vielleicht hab ich mein Ziel endlich erreicht..

Ich bin grummelig? Das ist noch gar nichts. Diese Gedanken für mich behaltend, musterte ich den Kater und schnippte einmal mit dem Ohr. Oh, super. Noch so ein Gesellschaft suchender Kerl. Hatte es nicht gereicht, dass Honigpfote - die einzige Kätzin, die mein Interesse geweckt hatte - wortlos verschwunden war und diesen mäusehirnigen Clan ebenfalls alleine gelassen hatte, obwohl sie ihn mir sogar vorzog? Einen Moment lang überlegte ich, ob ich ihm überhaupt die unausgesprochene Frage beantworten wollte. "Hier ganz in der Nähe haben sich ein paar Fuchshirne zu vier verschiedenen Clans zusammengeschlossen", antwortete ich dann doch und deutete mit dem Schweif in besagte Richtung. Er müsste nur an deren ach-so-heiligen Mondsteinhöhle vorbeilaufen, das wäre ein Marsch von nur wenigen Stunden - wenn er sich beeilte, sogar weniger - und schon wäre er auf deren Gebiet. WindClan, wenn ich mich nicht irre. "Willst du dich denen etwa anschließen?" Vermutlich hörte man meiner Stimme an, wie angewidert ich sprach, doch das war mir herzlichst egal.

Ich gab nichts auf seinen angwiderten Unterton. Für mich zählte nur eins: Ich musste meine Schwester finden. Der Fremde Kater schien nicht viel von diesen Katzen zu halten. Ich hätte gern gefragt, warum, aber ich vermutete, dass ich wieder nur eine schnippische Antwort zu bekommen. "Eigentlich bin ich nur auf der Suche nach meiner Schwester.", beantwortete ich seine Frage knapp. Ich hatte nicht vor lange zu bleiben. Aber Schnee wollte sich ihnen anschließen...

Leicht überrascht zuckte meine Schwanzspitze ob seiner Antwort. "Dann viel Glück bei der Suche", miaute ich trocken und glättete derweil gelangweilt mein Brustfell. "Das sind vier Gebiete von ziemlicher Größe, und die sind nicht gut auf Fremde zu sprechen." Zumindest der SchattenClan mochte es eindeutig nicht, wenn man in ihr Gebiet eindrang, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das für die anderen nicht auch galt. Welche Katze hatte schon gerne Fremde auf ihrem Territorium, die nur jemanden suchten? "Wenn sie sich einem von denen angeschlossen hat, kriegst du sie nicht wieder", fügte ich noch hinzu und fuhr mir mit der Zunge währenddessen über das rechte Vorderbein.

Ich nickte nachdenklich. "Ich will nur wissen, ob es ihr gut geht." Obwohl ich die Worte laut aussprach, glaubte ich nicht wirklich daran. Ich wollte meine Schwester zurück. Schließlich war sie alles, was mir noch geblieben war. "Sie wird schon mit mir kommen.", sagte ich überzeugt. Trotzdem machte sich Enttäuschung in mir breit. Was, wenn sie es nicht macht? Ich schüttelte den Gedanken beiseite und versuchte mich abzulenken. Was treibt dich denn hier her? Die Clans scheinen es ja nicht gerade zu sein.

Na wenn du dich da mal nicht irrst. "Diese Clans lassen ihre Mitglieder nicht mehr gehen." Nicht einmal Honigpfote hatte sich mir angeschlossen, obwohl ich versucht gewesen war, sie einfach zu mir zu holen. Verärgert schüttelte ich diese Gedanken ab und versuchte das Ziehen in meinem Brustkorb zu ignorieren, das ihr Fortgehen ausgelöst hatte. "Das Gebiet hier ist gut und reich an Beute. Hier nerven keine Zweibeiner", antwortete ich dann schlicht und vertrieb ein weiteres mal den Gedanken an die Kätzin, die eigentlich der Grund für mein Hiersein gewesen war. Vergiss es einfach, Pech. Dass hier auch überall diese Clankatzen herumstromerten war ein Ärgernis, aber ich hatte beschlossen, trotzdem zu bleiben.