Ich überlegte. Wahrscheinlich hatte sie Recht. Vielleicht war ich einfach schneller hier als sie., dachte ich dann laut. So muss es sein... Ich nickte ihr zu. Sehr gern schaue ich mir das Leben bei euch mal an., sagte ich dann. Aber verrätst du mir vorher noch deinen Namen?

Leichtfüßig folgte ich ihr in zügigem Tempo.

-> WindClan Lager

Ich schnaubte (erneut) und warf @Dawn einen kritischen Blick zu. War ja klar dass eine Einzelläuferin sich so etwas nicht vorstellen kann. Alles was ihr kennt seit ihr selber erwiderte ich giftig und sträubte kurz mein Fell. Mit einem tiefen Atemzug versuchte ich mich wieder zu beruhigen. Naja, wie auch immer... meinte ich dann. Vermutlich sollte ich Mal wieder zurückgehen, ich Krieg so schon genug Ärger.

Ich rollte erneut mit den Augen Ich kümmer mich auch um meine Geschwister wenn wir uns treffen. Nur würde ich niemals dumm und blind anderen folgen, obwohl mein Herz mir etwas anderes sagt. Ich räkelte mich entspannt Tu was du nicht lassen kannst. Ich begann mich ausgiebig zu putzen.

Für einen Moment blieb mein Blick an den fernen Häusern des Menschendorfs hängen, während ich auf die Felder zulief. Ich war noch keiner dieser wilden Katzen oder Kater begegnet und so langsam begann ich die strahlenden Augen meines Zweibeiner-Mädchens und die Nachbarskatzen zu vermissen. Alleine zu sein war schrecklich öde und ermüdend.
Aufgeben kommt gar nicht in Frage!, motivierte ich mich selbst. Dann drehte ich meinem alten Zuhause wieder den Rücken zu und begann mir einen Weg durch die Weizenhalme zu bahnen.

Nicht meine beste Idee... Wo genau ich lang lief konnte ich gar nicht erkennen und es machte nicht mal Spaß nach dem höchsten Halm zu suchen, weil von unten alle gleich groß aussahen. Als wäre meine Orientierungslosigkeit nicht schon genug, spürte ich jetzt auch noch meinen Hunger.
Wenigstens wusste ich, wie man Mäuse oder kleine Vögel fangen konnte. Die Zweibeiner konnten das nicht, also hatte ich aushelfen müssen. Wieso sie meine mühevoll angeschleppte Beute dann mit einem ekligen Blick bedacht, im Garten vergraben und im Anschluss lieber irgendwelche Pampe gegessen hatten, verstand ich immer noch nicht. Mir hatten sie auch so schleimiges Fressen vorgesetzt. Das roch aber viel besser als ihres und es schmeckte auch gut.
Ich beschloss also endlich für mich selbst zu jagen, was hier allerdings auch nicht gerade einfach war. Jedes Mal, wenn ich eine kleine Maus entdeckte und mich anpirschte, verriet mich der wackelnde Weizen. Zum Sprung kam ich überhaupt nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit gestand ich mir mit einem frustrierten Fauchen ein, dass das hier nichts werden würde und kämpfte mich wieder in Richtung des Feldweges.

Lange konnte ich nicht geschlafen haben. Mit einem Gähnen öffnete ich die Augen und wischte mir mit der Vorderpfote den Schlaf hinaus. Die Sonne war noch nicht allzu viel weitergewandert und ich hätte am Liebsten weitergeschlafen, aber der Hunger hatte mich erfolgreich geweckt, und so schüttelte ich schnell den Kopf und streckte mich auf meinem Ast erst einmal. Dann such ich mir mal was zu fressen. Inzwischen dürfte die Beute bereits zurückgekehrt sein und ich sprang mit einem eleganten Satz von dem Baum hinunter. Rasch unterzog ich mich noch einer kurzen Wäsche, dann blickte ich noch einmal zum Himmel hinauf und schlug quer durch das Weizenfeld den Weg nach Südwesten ein. Dort lagen die Clangebiete, und auch wenn ich wusste, dass es hier reichlich Mäuse gab, so war es mir zu anstrengend, sie zwischen den duftenden Halmen zu suchen. Also achtete ich wieder nicht auf den Lärm, den ich machte, und bahnte mir einfach schnurstracks einen Weg.

Unbeeindruckt zuckte ich mit meinen Schnurrhaaren. Wenn du meinst... murmelte ich und beschloss, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Dawn hatte ganz offensichtlich ihre eigene Meinung dazu und ließ sich nicht beirren, etwas dass ich - auch wenn es vielleicht nicht so wirkte - durchaus respektieren konnte. War schön dich kennen gelernt zu haben, vielleicht sieht man sich Mal wieder. Ciao! verabschiedete ich mich rasch und nahm meine Maus hoch. Ohne auf eine Antwort von Seiten der Schwarz-weißen Kätzin zu antworten rannte ich los und schlug zielstrebig den Weg zum Lager ein.

---> DonnerClan Lager

Ich sah Dawn nach. Es war schade dass sie ging. Immerhin hatte es Spaß gemacht mit ihr gemeinsam diesen blöden Vogel zu verjagen. Aber ich würde mich hüten ihr zu folgen! Ich wollte nicht dass jemand mein Herz manipulierte! Ich schnippte mit dem Schweifende und lief dann raschelnd einfach durch den hohen Weizen, ohne wirkliches Ziel.

Anmutig balanciert ich auf einem Zaun und kletterte anschließend auf eine Birke um mir einen Überblick über die Gegend zu verschaffen. Langsam ließ ich meinen kühlen Blick über die Felder schweifen. Hier lässt es sich doch aushalten. Elegant glitt ich vom Baum und schlängelt mich mühelos durchs Feld. Sanft Strichen mir die Halme durchs Fell und ich genoss die leichte Brise, die mir um die Ohren strich. Mein Entschluss war gefasst. Hier würde ich vorerst bleiben. Zumindest bis mir wieder langweilig werden würde.

Verfluchter Mäusedreck. Mehrmals hatte ich anhalten müssen, um mich mit einem Blick in den Himmel zu orientieren - die Halme standen so hoch, dass ich nichts anderes mehr sehen konnte. Von überall her erklang das Fiepsen von kleinen Nagetieren, die sich scheinbar nicht darum scherten, dass sich hier ein Kater aufhielt, aber trotzdem unterdrückte ich meinen Hunger und machte keine Jagd auf sie. Dazu war ich viel zu genervt von den Weizen, die mir beim Durchqueren andauernd gegen die Nase schlugen und unter meinen Pfotenballen kitzelten. Nein, ich mochte diesen Ort einfach nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit schob ich mich durch die Pflanzen ins Freie und setzte mich erst einmal einen Moment lang hin, um durchzuatmen. Dass ich Lärm gemacht und dabei Beute verscheucht hatte, war mir herzlichst egal.

Aufmerksam schlich ich durch die hohen Halme und versuchte, möglichst keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, zu groß war die Gefahr, dass ich die Kontrolle verlor und jemanden verletzte. Beinahe kam es mir so vor, als würde ich Crazy in mir über meine Angst lachen hören, während Silly einfach nur wild darauf war Bekanntschaft mit den anderen beiden Streunern (Dawn, Pech) zu schließen, die ich bemerkt hatte. Mit einem Kopfschütteln brachte ich die beiden zum verstummen und konzentrierte mich wieder auf den Grund, der mich in diesen bevölkerte Gebiet gebracht hatte. Beute. In letzter Zeit hatte ich kein sonderlich großes Glück gehabt und hoffte deswegen, dass ich auf diesem Feld etwas fand. Tatsächlich entdeckte ich rasch eine Spur und begann kurzerhand, dieser zu folgen - je schneller ich hier weg war, desto besser. Konzentriert setzte ich einen Fuß vor den anderen und schob mich geschickt durch die Halme - nur um plötzlich gegen einen massiven Körper, bedeckt von rot-schwarzem Fell (@Salva) prallte.

Ich gähnte gelangweilt. Hier passiert aber auch gar nichts interessantes. Ich wollte gerade kehrt machen und mir ein neues Ziel suchen, als etwas weiches gegen meine Seite prallte. Irritiert machte ich fauchend ein paar Schritte rückwärts. Ich war erschrocken über meine Unachtsamkeit. Wie konnte ich das nicht mit bekommen? Spöttisch schnaubend musterte ich die kleinere Kätzin vor mir. Und dann erschrecke ich mich auch noch vor ... so was. Ich setzte mich entspannt hin und schlang meinen langen Schweif um meine Pfote. "Was willst du von mir?", fragte ich mit tiefer Stimme.