Ich beobachtete Saphirpfote, hörte ihr genau zu und ließ mir durch den Kopf gehen was ich bis jetzt richtig gejagt hatte. Eichhörnchen, Mäuse, Vögel... „Mäuse können am besten hören!“ platzte es aus mir heraus und ich schaute sie fragend an.

"Jaaaa, richtig!" freue ich mich.

Zufrieden schnippte ich mit dem Schweif und nickte den beiden Schülerinnen zu. "Sehr gut, das war richtig", meinte ich und ließ meinen Blick dann zu Dämmerpfote wandern. "Jetzt bist du an der Reihe, und danach führen wir das fort - allerdings ohne Erklärungen, sondern mit einer Demonstration", erklärte ich und schlang den Schwanz wieder um meine Vorderpfoten. Meine Aufmerksamkeit lag auf den beiden jungen Katzen, doch gleichzeitig behielt ich auch das Lager im Blick und wartete darauf, dass Falkenpfote und Goldpfote zu uns stießen.

Ich lasse mich bewusst direkt ins Jagdkauern fallen, ohne vorher die Luft zu prüfen, da Vögel ohnehin keinen guten Geruchssinn haben und ich Saphirpfote das Erraten erleichtern möchte. Ich verlagere mein Gewicht auf meine Oberschenkel um möglichst wenige Geräusche zu machen. Dann setze ich langsam eine Pfote vor die andere. Nach ein paar Pfotenschritten schnellte ich blitzschnell nach vorne und erlegte die imaginäre Amsel. Danach setze ich mich auf und schaue Saphirpfote an. „Das weißt du doch bestimmt oder?“ fragte ich erfreut in der Hoffnung, eine gute Demonstration vorgeführt zu haben.

Ich überlegte kurz. Abgesehen davon, dass Dämmerpfote anscheinend ihren Geruchssinn nicht benötigte, um Beute aufzuspüren, verhielt sie sich dem Beutetier gegenüber unvorsichtiger als ich mich meiner Maus, weshalb ich ein weniger sensibles Tier vermutete.
"Ein Vogel vielleicht?" stellte ich dann eine Vermutung auf.
Ist es normal, dass man seine Beute nicht riechen muss? Bin ich einfach schlecht? Oder ist Dämmerpfote einfach besonders gut? fragte ich mich und sah ein wenig betrübt zu Boden. Hätte ich mir den ganzen Kram doch mal nicht selbst beibringen müssen dachte ich traurig.

„Ja!“ ich sprang erfreut auf. „ich habe an eine Amsel gedacht um genau zu sein, aber ich weiß nicht ob das einen Unterschied macht...“ fügte ich hinzu. Dann bemerkte ich, dass Saphirpfote auf den Boden schaut und meine Freude war wie weg geblasen. „Was ist los? Habe ich was falsches gemacht?“ fragte ich und tappte vorsichtig einen Schritt auf sie zu.

Dämmerpfotes Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Hmm was? Achso ne, alles gut!" beruhigte ich sie dann, weil ich mir doof mit meinen Gedanken vorkam.
Wenn ich das noch nicht konnte, dann würde ich es bestimmt lernen!

Ich schaute sie einen kurzen Moment misstrauisch an, entschied mich dann aber, ihr zu glauben und nicht weiter nachzufragen. „Und was jetzt?“ Erwartungsvoll auf die Pfoten springend sah ich Schattenspiel an.

Mit interessiert gespitzten Ohren beobachtete ich Dämmerpfotes Jagdkauern und ließ meinen Blick dann zu Saphirpfote wandern. Die junge Schülerin hatte auch gleich richtig geraten, wie es schien, aber trotzdem begann ich mich zu fragen, ob ich mich so unklar ausdrückte. Die Demonstration war eigentlich für nach Dämmerpfotes Test gedacht gewesen... Ich unterdrückte ein Seufzen und lenkte meine Aufmerksamkeit schließlich wieder auf die Schülerinnen. "Jetzt", begann ich, "wirst du noch eine Schleichtechnik demonstrieren, Saphirpfote, so wie deine Kameradin es gerade getan hat, und Dämmerpfote, du errätst es. Dann werdet ihr mir sagen, was euch an den jeweiligen Techniken des anderen aufgefallen ist und ob ihr Fehler entdecken konntet. Keine Sorge, ich helfe euch, wenn etwas unklar ist." Abwartend sah ich die beiden an und ließ nur kurz meinen Blick wachsam über das Lager schweifen. Sollte irgendetwas passiert sein, würde Nachtblüte uns schon warnen, aber das musste ja nicht heißen, dass ich unaufmerksam wurde - egal, wie sehr die Müdigkeit und Erschöpfung an mir zerrte.

Ich besah Schattenspiel aufmerksam, während sie sprach. Ein kurzer Anflug von Müdigkeit huschte über ihr Gesicht, als sie sich dem Lager zuwandte und ich fragte mich, ob es ihr gut ging.
Generell bemerkte ich, wie wenig ich die anderen Katzen im Lager eigentlich kannte, vermutlich würde mir nicht auffallen, wenn eine Katze mit etwas zu kämpfen hatte, überlegte ich. Doch dann riss ich mich zusammen und überlegte, welche Beute ich am Besten nachahmen konnte.
Ich entschied mich dazu, einen imaginären Fisch zu jagen und setzte mich in Kauerhaltung auf den Boden. Ich beachtete, dass die Sonne in meine Richtung schien, damit ich keinen Schatten vor mir warf. Dann schlich ich an meinem imaginären Flussufer entlang, bis ich einen "Fisch" entdeckt hatte. Ich beobachtete ihn, bevor ich mich, mit den Pfoten voran, auf ihn stürzte, ihn hochriss und aus dem Wasser schlug, bevor ich ihn mit einem Biss in die Luft tötete.
Ich schüttelte mir sogar das Fell, weil ich mir alles so lebhaft vorgestellt hatte und die Wassertropfen geradezu spüren konnte.
Dann sah ich Dämmerpfote gespannt an.

Ich beobachtete Saphirpfote genau. „Hmmm ein Fisch...?“ fragte ich. Ich war mir nicht sicher, da mich ihr Blick in den Himmel verwirrt hatte. Fische jagen hatte ich noch nicht richtig geübt.

Ich nickte erfreut, dass Dämmerpfote es erkannt hatte.
(Übrigens: Sorry an @Schattenspiel , ich hab dein Geschlecht verwechselt ^^')

Ich legte den Kopf schief. „Dann habe ich aber eine Frage...“ hob ich an. „Wieso hast du in den Himmel geschaut bevor du ins Jagdkauern gefallen bist?“ fragte ich an Saphirpfote gewandt.

Langsam, mit hoch gestelltem Schweif betrat ich das Lager und lief gleich zum Verkündungsfelsen, nachdem ich einen Blick durch das Lager geworfen hatte. Erleichtert stellte ich fest, dass @Schattenspiel und @Falkenpfote wieder zurück waren. Jedoch fehlten von @Muschelherz, @Herzpfote und @Schwarzfluss weiterhin jede Spur. Ich seufzte kurz und traf neben der Entscheidung welche Rauchblume betraf noch eine weitere. Mit ernster Miene sprang ich auf den Felsen. Ich bitte alle Anwesenden sich zu versammeln! Ich setzte mich hin und legte meinen Schweif um die Pfoten, während ich darauf wartete dass sich alle versammelten.

Ich fuhr herum als Grausterns Ruf ertönte. Ich rappelte mich sofort auf und setzte mich auf die Lichtung, sodass ich Graustern sehen konnte und wartete, was er zu verkünden hatte.