Die Flanken, die Beine, der Kopf, der Schweif... Ich hörte nicht auf, Eco zu putzen, bis sein Pelz glatt und geschmeidig an seinem Körper lag. Er wirkte so klein und verletzlich, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Sonst war er immer so stark gewesen, war durch nichts zu erschüttern und nun... Als ich fertig war, drückte ich mich eng an seinen Rücken und legte den Kopf auf seinem Nacken ab. Mein Schweif lag noch immer um ihn herum und es schien, als würde ich bei ihm schlafen, doch meine himmelblauen Augen waren geöffnet und mein Blick ging leer in die Ferne. Ich hatte keine Kraft mehr, um zu schreien. Weder achtete ich darauf, dass Nachtwolke sein Nestmaterial fortbrachte, noch auf irgendwelche anderen Geschehnisse im Lager und ich spürte, wie das Fell unter mir langsam an Wärme verlor.
Was sollte ich denn jetzt tun? Unser gemeinsames Leben war einfach verschwunden, von einer Sekunde auf die nächste. Ich hatte mit ihm hier im Clan leben wollen, aber jetzt... Sollte ich hierbleiben? Im Moment ertrug ich keine anderen Katzen außer meinem Gefährten um mich herum, aber wollte ich wieder alleine sein? Eco hatte ich mich anfangs angeschlossen, weil ich einsam gewesen war, aber ich wusste nicht, ob ich noch an dem Ort bleiben könnte, an dem er gestorben war. Matt verschob ich die Frage auf später, weil sich in meinem Kopf alles drehte.

Noch immer verwirrt beobachtete ich die verschiedenen Katzen - 'Abschied... Er ist weg' Ich verstand es einfach nicht. Der gräuliche Kater war doch hier... und schlief. "Eulenstern?", fragte ich meinen Mentor, welcher in nächster Nähe stand und schon wieder Anweisungen gab, "Warum ist Eco denn weg und warum soll man sich verabschieden?" Mein junger Verstand kannte diese besondere Situation und den, damit verbundenen, lebenslänglichen Abschied noch nicht. "Und warum bringen sie ihn jetzt weg?" Irgendwie war das schon komisch. Wie konnte eine Katze nur so tief schlafen?