Ich ließ meinen Blick durchs Lager schweifen, bis er an dem eindrucksvollen Kater hängen blieb. Das ist er also... Ich wandte mich wieder Nachtwolke zu. Wie läuft das hier so bei euch? Muss sich jeder um sich selbst kümmern? Das war ich zumindest bisher so gewohnt gewesen.

Ich zuckte mit den Ohren und musterte den Kater. Da blitzten wieder die Traumfetzen durch meinen Kopf Ja..ich erinnere mich an dich. Wir haben den großen Vogel gemeinsam beisegt. Ich schnurrte weich und setzte mich hin, wodurch Lorbeerpfote wohl durch mein Bauchfell "zugedeckt" wurde. Tut mir leid..ich..ich wollte niemanden Sorge bereiten. Nur..ist es manchmal so..dass ich Dinge..oder andere Katzen vergesse..ich weiß nicht warum..

Ich schaute Wolke entgegen als sie mir eine Maus vor die Pfoten legte und versuchte dankbar zu lächeln. Es sah etwas gezwungen aus, aber nicht übermäßig. Kurz schaute ich zu Smaragd, die mich immer noch nicht beachtete, und mit dieser Honey sprach, doch dann schaute ich wieder zu Boden und zu der Maus die ich anfing zu verspeisen. Ich merkte, wie gerne Eco und Wolke sich hatten und wie gerne sie Zeit miteinander verbrachten, daher hielt ich mich vorerst raus.

Auf sein Angebot hin zuckte ich verlegen mit dem Ohr, ehe ich mich hinunterbeugte und den ersten Bissen nahm. Danach schob ich die Beute gleich ein Stück zu ihm, damit er auch etwas fraß, und fuhr fort. Vollständig genießen konnte ich das Kaninchen nicht, auch wenn Eco bei mir war und ich mich - wie immer eigentlich - in seiner Gegenwart unglaublich wohl fühlte und sogar leise schnurrte. Trotzdem glitt mein Blick besorgt zu Snow, ohne dass ich es verhindern konnte. Sie wirkte so einsam, dass es mir wehtat, und so erhob ich mich vorsichtig, nachdem ich mir das Kaninchen mtit Eco geteilt hatte. Noch einmal rieb ich meinen Kopf an dem des Katers, dann tappte ich ein Stück näher zu Snow und fuhr ihr schweigend und sanft mit der Zunge über die Ohren. Die Geste drückte meine Sorge aus und sollte gleichzeitig zeigen, dass sie nicht alleine war.

"Aber du wirst immer besser darin", schnurrte ich und blieb weiterhin neben meiner Ziehtochter sitzen, ohne ihr zu helfen. Sie sollte es schließlich alleine schaffen - alt genug war sie, jetzt musste sie es nur noch lernen. Währenddessen hob ich leicht den Kopf und schaute zum Lagereingang, durch den gerade Nachtwolke und ein fremder, schwarzer Kater getreten waren. Einen Moment lang stieg Hoffnung in mir auf, als ich ihn musterte, dann verdrehte ich enttäuscht das Ohr. Vergiss es... Jay hat uns verlassen, ermahnte ich mich selbst und nickte dem Fremden nur leicht zu. Inzwischen knurrte mir tatsächlich auch der Magen und ich schaute auf den Frischbeutehaufen, auf dem sich nur noch zwei Falken befanden - die beide bereits eine Weile dort lagen, wie es aussah. Ich würde gerne jagen... Aber... Das konnte ich nicht, solange Little bei mir war. Also verwarf ich auch diesen Gedanken wieder.

Schnurrend, aber ansonsten still, hörte ich dem Gespräch weiter zu.
Wirklich viel verstehen tat ich nicht - Warum sollte man Katzen oder Dinge plötzlich vergessen? Dennoch schmiegte ich mich tröstend enger gegen die hübsche Kätzin und brach mein Schweigen erst, als Eulenstern ihr vorschlug zu bleiben. "Ja!", rief ich fröhlich aus und befreite mich aus felligen Umarmung, "Bitte bleib! Du könntest doch auch eine Kriegerin im WindClan werden!" Begeistert richtete ich mich auf meine Hinterpfoten und drückte meine Vorderpfoten gegen ihren Oberkörper, sodass ich in etwa die gleiche Größe wie sie hatte. "Dann können wir ganz viel gemeinsam unternehmen! Du musst einfach bleiben!"

Ich nickte Nachtwolke zu. Mein Blick hing noch immer auf dem Lager und den vielen unbekannten Katzen. Es waren viele weiße Katzen dabei. Aber leider nicht meine Schwester. "Wie ist Eulenstern so?", fragte ich interessiert und sah zu dem imposanten Kater. Ich machte mir keine Sorgen darum, mich an das Leben in einem Clan zu gewöhnen. Ich machte mir eher Gedanken, ob man mich einfach so akzeptieren würde.

Ich nickte. Im Endeffekt hat sie recht. Ich muss mir selbst ein Bild von ihm machen. Ich setzte mich und begann mein Schulterfell zu glätten. "Bist du schon immer im Clan?", fragte ich Nachtwolke dann.

Es gelang mir schließlich ein Stück Fleisch heraus zu reißen und auf diesem herum zu kauen. Sicher, es dauerte bis ich das Fleisch weich genug gekaut hatte, dass ich es herunter schlucken konnte, doch es gelang. Ich schnurrte zufrieden und sah Mama stolz an.

Das Vehalten von @Lorbeerpfote ließ mich leise schnurren und meine Nase an ihrem Wangenfell reiben. Da..darf ich denn..ich mein..darf ich denn bleiben? Mein Blick ging unsicher zu @Eulenstern. Immerhin hatte ich Beute getötet, obwohl ich es wohl nicht gedurft hätte. Und was war wenn ich Lorbeerpfote und ihn wieder vergaß? Ich ließ sichtlich die Ohren hängen. Wollte ich das wirklich riskieren? Was war wenn der Heiler mir nicht helfen konnte?