Ich zuckte mit dem Ohr und schnurrte amüsiert, als sie fröhlich herumsprang. Dann zuckte ich mit dem Schweif, grub schnell die Maus von Lichttatze aus und schnappte mir auch nochdie Taube an den Flügelspitzen. Mein Maul war mit drei Beutetieren komplett belegt, obwohl ich die Mäuse nur an den Schwänzen und den Vogel an den dünnen Flügelknochen gepackt hatte, aber das störte mich nicht. Mit einem Zucken der Ohren signalisierte ich ihr, dass ich gerne losgehen würde und trabte in die Richtung, in der ich das Lager vermutete. Leider kannte ich mich hier überhaupt nicht aus, und einem Geruch folgen konnte ich mit der Beute im Maul auch nicht, und so lief ich zielstrebig - in die falsche Richtung.
Ich sah Krähe nach. Setzte mich ehm...andere Richtung Schnuggi meinte ich belustigt, lief zu ihm und nahm ihm meine Maus ab. Dann stieß ich ihn kichernd an und sprang fröhlich, hopsend auf allen Vieren, Richtung Lager. Dabei achtete ich darauf, dass Krähe mitkam
Schnuggi? dachte ich und zog ein verwirrtes Gesicht. Hatte sie mich wirklich gerade so genannt? Über meine Verwirrung dauerte es einen Moment, bis ich ihre Worte wirklich kapierte, dann zuckte ich verlegen mit den Ohren. Ich kannte mich eben noch nicht hier aus. Protestierend maunzte ich mit vollem Mund, als sie mir die Maus abnahm, und lief der fröhlich hopsenden Lichttatze schnell hinterher. Das kann ich doch tragen...
Ich erreichte den Laubwald und begann sofort nach Kamille zu suchen. Oder wenigstens Tymian... das wär noch besser. Nachdem ich zu lang damit verbracht hatte das passende Kraut zu suchen, vernahm ich endlich den wohligen Geruch. Tymian! Endlich! Auch die Kamille ließ nicht mehr lang auf sich warten. Ich sammelte so viel von dem Kraut wie möglich und lief zurück ins Lager. -> Lager
Neugierig lief ich weiter durch den Wald und achtete nicht auf meine Umgebung. Endlich Mal keine Katzen, die ständig nerven! dachte ich zufrieden und schlug mit dem Schweif. ----> Große Plantane
Es dauerte nicht lange, da war ich in einem Wald angekommen, der von Laubbäumen nur so wimmelte. Der erdige Geruch stieg mir in die Nase und tief atmete ich ein, hatte die Augen dabei geschlossen. Ich mochte diesen Duft. Meine Ohren waren leicht nach hinten gedreht, damit ich Kastaniensterns Ankunft nicht verpasste, doch meine restliche Aufmerksamkeit lag bei den Geräuschen, die mich umgaben. Das Rascheln von Blättern, leise Pfotentritte von Mäusen und das Schlagen winziger Herzen erfüllten die Luft - ebenso wie der Geruch der einen nervigen Kätzin (Dämmerpfote) aus dem Lager vorhin. Ich knurrte leise, doch sie schien sich bereits entfernt zu haben. Gut so. Um die Beute nicht zu verschrecken, duckte ich mich schließlich in die Schatten, bis nichts mehr von mir zu sehen war, wo ich auf den Anführer wartete.
Das dichte Unterholz hieß mich willkommen und ich bahnte mir vorsichtig meinen Weg, um etwaige Beutetiere nicht zu verschrecken. Nichts desto trotz folgte ich zielstrebig der frischen Fährte von Natter und kauerte mich schließlich in ihrer direkten Nähe nieder. Hier und da raschelte es im Gebüsch, was ich mit zuckenden Ohren zur Kenntnis nahm und neben dem vielversprechenden Duft von kleineren Nagetieren, lag auch der Geruch von meinen Clangefährten in der Luft. Blütenfell musste hier gewesen sein und Dämmerpfote hatte sich hier ebenfalls kurz aufgehalten. Von Honigschattens Geruch fehlte allerdings jede Spur und ich zuckte kurz nachdenklich mit der Schwanzspitze, bevor ich mich auf das hier und jetzt konzentrierte. Auf der Jagd konnte ich mir keine Ablenkungen erlauben, sofern ich nicht mit leeren Pfoten zurückkehren wollte. "Bereit?", fragte ich leise und prüfte sorgsam die Luft. In direkter Nähe musste irgendwo ein Eichhörnchen sein Unwesen treiben und ich suchte aufmerksam die nähere Umgebung ab. War es auf dem Waldboden unterwegs, würde es wohl oder übel zu unserer Beute werden.
~ 9 verbleibende Leben um den Clan zu beschützen ~
Mein Blick streifte kurz Kastanienstern, als er sich dicht neben mir niederließ, doch ich sagte nichts dazu. Bestätigend zuckte ich mit dem Ohr und deutete mit der Schnauze auf braunes Fell, welches ein Stück von uns entfernt aufblitzte. Dem Geruch nach handelte es sich um ein Eichhörnchen. Ich warf Kastanienstern noch einen auffordernden Blick zu und glitt dann lautlos zur Seite. Ich wollte das kleine Tier einkesseln. Der Wind trug seinen Geruch stetig zu uns, sodass wir noch keine Gefahr liefen, entdeckt zu werden, solange wir keinen Lärm veranstalteten. Ein Stück entfernt in einer günstigen Position wartete ich auf den nächsten Schritt des roten Katers und beobachtete das Eichhörnchen mit Argusaugen.
Geduldig und gleichermaßen angespannt wartete ich ab, bis Natter eine günstige Position eingenommen hatte. Erst als sie ein Stückchen entfernt verharrte, setzte ich mich selbst in Bewegung und glitt lautlos durch das Unterholz, sodass das Nagetier schließlich genau zwischen mir und der gestreiften Kätzin über den Waldboden wuselte. Dem Eichhörnchen würde nur allzu bald bewusst werden, in welcher Gefahr es tatsächlich schwebte - die stetige Brise trug meinen Geruch zu dem rötlichen Beutetier und Natter hinüber. Doch noch verhielt ich mich still und wartete lauernd, während das kleinere Tier sich witternd aufrichtete und schließlich direkt in meine Richtung blickte. In diesem Moment stieß ich mich kraftvoll am Boden ab und sprang mit ausgefahrenen Krallen auf das Nagetier zu, doch erreichen konnte ich aus dieser Entfernung mit einem einzelnen Sprung natürlich nicht. Doch das Eichhörnchen fiel seinem Fluchtinstinkt zum Opfer und hetzte geradewegs auf Natter zu, worauf ich gepokert hatte. Der Rückwärtsgang war dem kleinerem Tier wohl lieber gewesen, als direkt zur Seite zu rennen und sich auf den erstbesten Baum zu retten. Wahrscheinlich war ihm eine gerade Strecke wohl einfach lieber, im Anbetracht des Umstandes, dass ich dicht hinter ihm war. Doch nun rannte es unausweichlich auf Natter und damit auf ihre Kiefer zu.
~ 9 verbleibende Leben um den Clan zu beschützen ~
Ich registrierte regungslos, wie Kastanienstern sich auf die andere Seite des Eichhörnchens schlich - auf die Seite, die seinen Geruch zu mir und dem Tier trug. Das realisierte kurz darauf auch das pelzige Wesen und es starrte den Kater einen Moment furchtsam an, bevor es flink kehrtmachte und direkt auf mich zu lief. Kastanienstern sprang ihm hinterher und trieb es weiter zu mir, die noch immer versteckt in den Schatten lauerte. Ich wartete auf den richtigen Moment und lief schnell wie eine Schlange meinen Kopf vorschnellen. Ich grub meine scharfen Zähne in den buschigen Schweif des fliehenden Eichhörnchens und zog es daran ein Stück in die Lüfte, ehe ich seinen Nacken mit meinen Krallen erwischte und es damit tötete. Ich hob den Kopf und warf Kastanienstern einen Blick aus meinen grünen Augen zu, der undefinierbar war. Dann tat ich etwas, was wohl mich selbst am Meisten überraschte - ich trat zu ihm hin und legte die Beute vor seinen Pfoten ab.
Während das Eichhörnchen eilig das Weite suchte und um sein Leben rannte, wurde ich etwas langsamer. Ich brauchte mich nicht mehr zu beeilen - das pelzige Wesen blickte gar nicht erst zurück und schließlich schnappte unsere Falle zu. Krallen gruben sich in den kleineren Körper und schließlich hing das Eichhörnchen leblos im festen Griff von Natter. "Das hat besser geklappt als erwartet", meinte ich zufrieden und spielte damit nicht auf ihre Jagdkünste an, sondern auf das Verhalten des rötlichen Nagers. Immerhin war er Natter einfach in die Pfoten gerannt und war nicht mithilfe eines schnellen Hakens auf einem Baum verschwunden. In einem gemächlichen Tempo überwand ich die letzten Meter, wobei mir Natter samt dem Eichhörnchen entgegenkam und die Beute schließlich mit einem undefinierbaren Blick vor meine Pfoten legte. Überrascht zuckte ich mit den Ohren und der Ausruck in meinen bernsteinfarbenen Irden musste wohl ebenso perplex sein. "Was machst du da?", fragte ich konfus, wobei ich leicht mit der Schwanzspitze zuckte.
~ 9 verbleibende Leben um den Clan zu beschützen ~
Ich trat zwei Schritte zurück und musterte ihn. Noch immer konnte man in meinem Blick nichts lesen, was irgendwie helfen würde, diese Situation zu verstehen, doch inzwischen tat ich das mit Absicht. Schließlich entschied ich, dass er sich lange genug gewundert hatte, und klärte ihn auf. "Wo ich herkomme ist es üblich, die erste erlegte Beute dem Gegenüber zu schenken", meinte ich. Obwohl das nur die halbe Wahrheit war - Ich hatte an diesem Ritual der Streuner nie teilgenommen. Warum ich es jetzt tat, wusste ich beim besten Willen nicht.
Natter trat inzwischen zurück - ihr Blick genauso undefinierbar wie zuvor. Ich selbst... betrachtete sie immer noch perplex und legte schließlich den Kopf schief, als sie zwei Schritte zurücktrat. Erst als sie mich aufklärte, verschwand meine Verwirrung und ich zuckte überrascht mit den Ohren. Es war wirklich verwunderlich welche Traditionen es gab - vermutlich waren einige unseren Gesetzen gar nicht mal so unähnlich. Wahrscheinlich unterschied sich dies aber auch zwischen den verschiedenen Gruppen und andere lebten vollkommen anders. "Nun... bei uns gibt es die Regel, dass wir zuerst unsere Jungen und Ältesten versorgen. Auch unsere Verletzten werden zuerst mit Beute versorgt", erwiderte ich schließlich und schnippte leicht mit der Schwanzspitze, "Schlappjunges und Nala würden zuallererst Beute bekommen und Blaupfote ebenfalls, weil sie im Moment nicht jagen kann"
~ 9 verbleibende Leben um den Clan zu beschützen ~
Verärgert zuckte meine Schweifspitze und meine Augen fingen an zu funkeln. "Mag sein, aber es ist mitten in der Blattgrüne und wir werden noch genügend Beute finden, um sie zu versorgen. Willst du das etwa ablehnen?" Meine Stimme war dunkler geworden und leise Empörung und Enttäuschung hatten sich hineingeschlichen. Ich konnte nicht glauben, dass er mein Geschenk einfach so weggeben wollte - zumal das gerade bei mir nicht oft vorkam. Oder eher nie. Das hier war für mich eine absolute Ausnahme, weswegen ich ihm das besonders übel nahm.
WarriorCats RPG
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21.05.2019 22:13
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