Ich hatte beschlossen noch etwas durch den Wald zu Streunern und mir mein zukünftiges Territorium anzuschauen. Ich wollte keinen Krieg zwischen den Clans riskieren, darum würde ich die Grenzen respektieren. Aber das bedeutet noch lange nicht, das ich nicht in die freien Gebiete darf!! dachte ich trotzig und zuckte mit meinen Schweif. Hier ist nichts los, ich geh Mal wieder zurück murmelte ich gelangweilt und lief zurück zum Lager. Außerdem musste ich eh noch was mit Kastanienstern besprechen

-----> DonnerClan Lager

Irgendwann kam ich an der Stelle an, wo ich und Glutschweif den Fasan erbeutet hatten. Ich blieb kurz stehen und witterte kurz, dann fand ich eine Spur und folgte ihr.
----> Sandkuhle

Ich wusste nicht wie lange ich einfach nur gelaufen war. Tränen vernebelten meine Sicht und angestrengt versuchte ich sie zurückzublinzeln. Ich hasste es, zu Weinen. Weinen war ein Zeichen der Schwäche, und Schwäche konnte man sich nicht erlauben. Mein Kopf fühlte sich seltsam dick an, fast wie in Moos gepackt. Ich tappte seltsam benommen zu dem großen Baum und legte den Kopf in den Nacken, um den Wipfel erkennen zu können. Es wehte ein leichter Wind.

Außer Atem kam ich einige Momente nach Dämmerpfote am Baum an und sah mich um, ehe ich sie endlich entdeckte. Vorsichtig tappte ich zu ihr und setzte mich einige Schwanzlängen neben sie. Ich sagte aber nichts, wusste ich dich auch nichts passendes.

Rennen war eindeutig NICHT meine Stärke. Vor allem war ich mit meinem Fell immer mal wieder an Gestrüppen hängen geblieben, so dass nun der ein oder andere kleine Zweig in diesem verfangen war. Sichtlich außer Atem erreichte ich die Plantage. Ein Ort der Zweibeiner..? Unsicher legte ich die Ohren an. Nein hier fühlte ich mich eindeutig nicht wohl. Langsam folgte ich dem Geruch von Schlappjunges und Dämmerpfote. Bis ich beide erreichte. Behutsam stubste ich Schlappjunges mit meiner Nase am Kopf an Nicht..weglaufen.. Noch immer merkte man am Zittern meiner Stimme, wie sehr ich außer Atem war. Aber vielleicht rührte das Zittern auch von der Anspannung her, welche ich empfand. Ich sah schließlich zu Dämmerpfote, erkannte dass diese weinte. Ich hatte ja nicht gehört, worin es in dem Streit ging - und Fuchsfeuer hatte so gestanden dass ich Dämmerpfotes Worte auch nicht hatte bei ihr ablesen können. Vorsichtig trat ich näher an Dämmerpfote heran - nicht weil ich einen Angriff von ihr erwartete, eher mehr weil ich nicht sicher war ob sie sich verletzt hatte. Wie war doch gleich ihr Name? Dämmer..pfote? Meine Stimme war sanft, ja durchaus liebevoll.

Nur am Rande bekam ich Schlappjunges und Schattenfell mit. Mein Blick war noch oben gerichtet und beobachtete die leichte Bewegung der Äste. Unbewusst grub ich meine Krallen in den weichen Erdboden. Es ist so verdammt friedlich hier. Irgendwie machte mich das wütend. Ein leises Fauchen verließ mein Maul.

Schattenfell kam nun zu uns, völlig außer Atem. Ich sah ihn mit großen entschuldigenden Augen an. Tut mir leid. Er ging zu Dämmerpfote und diese fauchte, allerdings nur an den großen Baum gewandt. Ich stand selber auf und tapste vorsichtig zu den beiden. Bist du okay Dämmerpfote?

Ich war unschlüssig. Zum einen wollte ich Schlappjunges beschützen - immerhin schien Dämmerpfote Schwierigkeiten zu haben ihre Aggression zu kontrollieren - doch zum anderen tat es mir weh sie so verzweifelt zu sehen. Kurzerhand überließ ich meinen Instinkten die Oberhand, welche dafür sorgten dass ich nun ganz dicht an Dämmerpfote heran ging, ja meine Flanke an ihre schmiegte ehe ich meinen Schweif sanft um ihren Rücken legte, so dass ich die weiche Schweifspitze sachte über ihre Augen legen konnte. Tief schnurrend wand ich meinen Kopf dann so, dass ich Dämmerpfote beruhigend über den Kopf lecken konnte.

Als Schlappjunges mich ansprach zuckte ich kurz erschrocken zusammen. Seine Frage kam unvermittelt und kurz suchte ich nach den richtigen Worten. Meine sonst so scharfe Zunge hatte sich gerade nämlich verabschiedet. Vielen Dank dafür! dachte ich giftig. Gerade als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, als Schattenfell sich aus einmal an mich "schmiegte". Überrascht erstarrte ich zu einer Statue. Was auch immer ich gerade zu Schlappjunges sagen wollte, es war weg. Die gesamte Situation überforderte mich gerade - ich hatte nie viel Körperkontakt zu anderen Katzen gesucht, geschweige den gehabt. Selbst mit Lichttatze war er immer eher spärlich ausgefallen. Wa-Warum machst du das? sollte ich wissen und versuchte, das leichte Zittern und Stottern aus meiner Stimme herauszuhalten - unabhängig davon, ob Schattenfell es hören konnte oder nicht.

Ich legte mich aufs Bäuchlein und robbte vorsichtig noch näher heran, als Schattenfell begann Dämmerpfote zu trösten, bis ich an ihrer anderen Seite war. Ich lächelte zu ihr hoch und blieb neben der älteren Kätzin liegen, nun da unsere Felle sich leicht berührten.

Ich hörte die Worte von Dämmerpfote nicht, sah nur dass sie etwas sagte. Doch da mein Schweifende über ihrem Gesicht lag, konnte ich nicht erkennen was. Es wird alles gut. Wir sind für dich da. Ich schnurrte tief und lächelte Schlappjunges zu, welcher sich an die andere Seite von Dämmerpfote geschmiegt hatte.

Verunsichert legte ich meine Ohren an und grub meine Krallen noch fester in den Erdboden, einfach um etwas zu tun zu haben. Mir fiel keine Erwiderung ein, also ließ ich einfach zu, das Schlappjunges und Schattenfell mich trösteten. Warum lässt du so etwas zu? Du hast bisher immer alles alleine geschafft, warum dieses mal nicht? flüsterte eine kleine Stimme in mir. Dir Stimme, die mir auch immer zuflüsterte, dass ich alles alleine schaffen konnte. Und zum ersten Mal in meinem Leben ingnorierte ich sie. Ja, es war komisch dass die beiden anderen so nett zu mir waren, aber... es war keine schlechte Erfahrung. Und weil mir nichts tun noch nie gut gelegen war, beschloss ich, auch Mal etwas zu tun. Vorsichtig - beinahe als würde ich erwarten, dass der kleine Kater zerbricht - legte ich meinen Schweif um Schlappjunges. Danke flüsterte ich leise und drehte meinen Kopf dabei so, dass Schattenfell meine Lippenbewegungen sehen konnte, bevor ich einen kurzen Blick auf das Junge warf.

Kaum berührte mich Dämmerpfotes Schweif ließ ich ein lautes Schnurren hören und schmiegte mich nun voll an ihre Seite. Ihren Dank hörte ich aufgund meines etwas schlechtem Gehörs nicht, aber das musste ich auch nicht, ich erkannte auch so, dass wir ihr halfen, das war gut genug. Als schnurrendes Bündel Junges lag ich also dicht an Dämmerfpotes Seite gekuschelt, ihren Schweif warm über meinem kleinen Körper.

Bei Dämmerpfotes Lippenbewegung schnurrte ich kräftig, wodurch sie wohl von beiden Seiten nun regelrecht durch das Schnurren von mir und Schlappjunges durchvibriert und gewärmt werden dürfte. Ich erwiderte auf ihren Dank nichts, sondern zog meinen Schweif von Dämmerpfotes Gesicht, ließ ihn aber über ihrem Rücken liegen. So verharrte ich wortlos neben ihr. Worte hätten wohl eher mehr zerstört als geholfen, weshalb ich nicht zu sprechen wagte. Auch wusste ich ja nicht wie sich meine Stimme anhörte, weshalb ich eben eher ungern sprach. Dämmerpfote sollte einfach merken dass jemand bei ihr war, dass sie jemanden wichtig war. Deswegen legte ich sachte meine Kehle schließlich auf ihrem Kopf ab, noch immer kräftig schnurrend, so dass ein Teil ihres Kopfes wohl nun an meiner Brust gebetet lag.

Vorsichtig schlich ich zu den anderen und wartete ein Stück entfernt Ich wollte Dämmerpfote doch nicht traurig machen. Sondern nur mit ihr spielen damit sie nicht so alleine ist