Mit Fear, @Lucy und den beiden Streunern @Mücke und @Wespe im Schlepptau durchquerte ich das Territorium, auf dem schnellsten Wege zurück zum Lager. Es behagte mir nicht, es so lange alleine zu lassen und ich war unglaublich müde, aber bevor ich schlafen konnte, mussten einige Dinge geschehen. Aus genau diesem Grund sprang ich auch sofort nach meiner Ankunft auf den Hochstein, ohne lange zu Zögern. Die Blicke von Fear hatte ich auf dem Weg gekonnt ignoriert, auch wenn sie wie ein Brennnesselstich schmerzten... Ich wollte doch nur den Clan wieder aufbauen. "Ich bitte alle Katzen, die alt genug sind um Beute zu machen, sich hier zu einem Clantreffen zu versammeln", jaulte ich laut den vertrauten Ruf, damit meine Stimme über die Lichtung hallte und @Geisterkralle , Rabenpfote - von dessen Verschwinden ich nichts ahnte -, @Odium , @Locura , @Rubinpfote und @Wolfsschatten sich bei mir einfanden.
Meine Ohren drehten sich in Richtung der Streuner und ich lauschte Wespe's Bitte, ohne dem eiskalten Blick von Fear weitere Beachtung zu schenken - auch wenn er mir einen leichten Schauder über den Rücken kribbeln ließ, ich sorgte dafür, dass man mir nichts anmerkte. Mache ich das richtige?, fragte ich mich nicht zum ersten Mal, dann betrachtete ich die beiden Geschwister nachdenklich. "Gut. Solange ihr euch an unsere Regeln haltet. Ich werde sie euch im Lager erklären", miaute ich knapp und mit fester Stimme, der die Wachsamkeit weiterhin anzumerken war. @Wespe und @Mücke also."Ich bin Dunkelstern, Anführerin des SchattenClans. Das sind Fear und @Lucy ", stellte ich uns drei noch einmal richtig vor, während ich meinen Platz an der Spitze der Gruppe einnahm und mit einem Blick zurück bedeutete, dass meine beiden Begleiter meine Anweisung befolgen und die beiden Fremden in die Mitte nehmen sollten. Dann preschte ich auch schon los, den bauschigen Schweif noch immer steil in die Höhe gereckt, um ja keine Schwäche zu zeigen.
Mit ausgefahrenen Krallen und weiterhin gesträubtem Pelz nahm ich die Worte der Streuner zur Kenntnis und konnte mir ein weiteres, leises Grollen nicht verkneifen. "Hat der Donnerweg eure Nasen verstopft oder ist euch eine Maus über das Hirn gelaufen? Ein fremdes Territorium erkennt man doch wohl", miaute ich verärgert und begann langsam, vor den beiden auf- und abzulaufen. Still stehen zu bleiben war mir mit der Anspannung im Körper nicht möglich. Dass der Kater scheinbar 'vergessen' hatte, seine Schwester zu erwähnen, machte mich mehr als misstrauisch - und auch Fear konnte man den Unmut an der Nasenspitze ansehen. Was soll ich jetzt tun? Was ist die richtige Entscheidung? SternenClan, hilf mir! Ich ließ mir das kurze Stoßgebet nicht anmerken und erhielt - natürlich - auch keine Antwort von unseren Ahnen. Schließlich entschloss ich, dieses ganze Durcheinander zu beenden. "Ihr zwei kommt mit. Ich kann euch nicht hier an der Grenze stromern lassen", befahl ich in einem Ton, der keine Widerrede duldete. "Fear. Lucy. Nehmt sie in die Mitte - und sollte einer auch nur falsch mit dem Schnurrhaar zucken, könnt ihr eure Nester mit ihren Pelzen schmücken." Die letzten Worte richtete ich an beide, aber vor allem an den Kater, dessen Krallen sich die ganze Zeit schon in die Erde gebohrt hatten. Das Knurren war deutlich aus meiner Stimme herauszuhören, als ich diesen Befehl gab - doch auch eine gewisse Ruhe hatte sich hineingeschlichen. Ich vertraute Fear und Lucy, dass sie dem Folge leisteten - ich wollte schnellstmöglich von der Grenze weg und warf noch einen Blick in die Runde. "Ich werde vorangehen. Fear, danach muss ich mit dir reden", miaute ich ihm zu und schnippte einmal mit dem steil aufgerichteten Schweif.
Träume? Kräuter? War er etwa... Aufmerksam spitzte ich die Ohren und lauschte den Worten des Fremden. Wenn es stimmte, was er sagte, wäre es vielleicht am Besten, meine Idee in die Tat umzusetzen. Gerade wollte ich eine entsprechende Antwort miauen und legte sogar wieder das Fell an, da erreichten mich sowohl Geräusche als auch ein fremder Geruch, genauso wie Fear's warnendes Fauchen. Augenblicklich stellte sich mein Fell auf und ein gefährliches Glitzern trat in meine stechend blauen Augen, mit denen ich die Fremde (Wespe) beobachtete. Nicht einmal ein Knurren konnte ich vermeiden - und ich wusste, sollte sich jetzt auch nur einer der beiden bewegen, würde ich mich nicht mehr zurückhalten. "Und wer bist du, Fremde? Ihr befindet euch beide an der Grenze unseres Territoriums." Den buschigen Schweif steil in die Höhe gereckt und die Haltung stolz und gerade, strahlte ich so viel Kraft aus, wie ich konnte, und knurrte ihr diese Worte drohend entgegen. Ein Schweifschnippen würde ausreichen, dass sich Fear und Lucy auf die Fremden stürzten, wenn ich das wollte, und das machte auch mein Blick deutlich. Zumal auch ich, als Anführerin des Clans, keine Probleme damit hätte, Streuner in der Luft zu zerfetzen. Hatte der Kater (Mücke) nicht eben noch gesagt, er sei allein? Diese Beiden schienen sich allerdings zu kennen. Einen Moment lang musste ich überlegen. Ob ich Lucy ins Lager schicken sollte? Schnell verwarf ich den Gedanken allerdings wieder. Ich brauche sie hier. Und wenn der Kater wirklich - wie er sagte - sich mit Kräutern auskannte, sollte ich versuchen, das hier möglichst friedlich zu lösen, also zwang ich meine Pfoten trotz aller Kampfeslust und Drohungen dazu, stillzuhalten.
Mit einem in Richtung Lagerausgang gedrehten Ohr nahm ich Locuras Rückkehr zur Kenntnis, nickte ihr kurz zu und legte meinen weichen Schweif leicht um Schneejunges, als sie sich vor meinen Pfoten zusammenrollte. "Du hast es gehört", meinte ich und nickte leicht in Schneejunges' Richtung. "Auch Wolfsschatten ist nicht auffindbar, was dich zum einzigen Krieger im Clan macht, dem ich vertrauen kann. Wie haben sich unsere Gäste geschlagen und was hast du für einen Eindruck von ihnen? Ich brauche deine ehrliche Meinung. Und wie weit ist Rabenpfote bereits?" Ich wusste, dass ich ihn praktisch zutextete, obwohl er vermutlich erschöpft und hungrig war. Aber bevor ich meinen Entschluss bekanntgab, musste ich mich erst einmal darum kümmern, bei allem auf dem neuesten Stand zu sein - und das schloss auch die Streuner ein, die jetzt schon seit geraumer Zeit im Lager waren. Ich würde mit jedem von ihnen ohnehin noch einmal persönlich sprechen müssen, schließlich kannte ich sie kaum, geschweige denn ihre Gründe, aus denen sie sich uns anschließen wollten.
Ich schnurrte belustigt und ließ die Kleine los, damit sie von mir wegrollen konnte. "Ja, das wirst du ganz bestimmt. Aber du musst noch viel lernen", miaute ich ihr zu, dann rappelte ich mich wieder auf und schaute zum Lagereingang, durch den gerade Geisterkralle trat - mit einem Haufen Beute, wie es aussah. Begeistert hob ich den Schwanz und wartete mit ungeduldig knetenden Pfoten darauf, dass er zu mir kam. "Geisterkralle! Perfektes Timing. Ich muss dringend mit dir reden", meinte ich zu ihm und behielt ein Ohr in Richtung Eingang gedreht, während ich mich dem schwarzen Kater zugewandt hatte.
Belustigt zuckten meine Schnurrhaare und ich tat, als würde ich sie nicht hören. Als Schneejunges allerdings dazu ansetzte, auf mich zu springen, drehte ich mich herum und fing sie mit den Vorderpfoten ab. "Erwischt", schnurrte ich und leckte ihr einmal über das Gesicht. Wo bleibt denn die Jagdtruppe? Sie sind schon viel zu lange weg. Ich brauche Geisterkralle unbedingt bald hier.
Langsam legte ich mich hin, die Ohren noch immer wachsam aufgestellt, und beobachtete dabei, wie sich Schneejunges auf den Moosball stürzte. Sie muss noch eine Menge lernen. Als der Ball dann wieder in meine Richtung rollte, legte ich die Pfote sachte darauf und schlug schelmisch mit dem Schweif hin und her. "Versuch ihn mir wegzunehmen, na los", forderte ich die Kleine auf.
Belustigt zuckten meine Schnurrhaare und ich wischte mit dem Schweif über den Boden. "Gern", miaute ich und sah mich schnell nach einem passenden Moosball um. Ich behielt weiterhin das Lager im Blick und würde jede Bewegung registrieren, das wusste ich - immerhin waren Geisterkralle und Rabenpfote noch immer mit unseren 'Gästen' unterwegs. Eine Schweifbewegung wischte den nächstgelegensten Ball zu mir und ich stupste ihn mit der Pfote Schneejunges zu.
Sorge schlich sich in meinen Blick und ich drehte die Ohren etwas zurück. Hoffentlich ging es @Winterjunges gut. Ich wusste nicht, wie seine Schwester es verkraften würde, wenn auch noch ihr Bruder verschwand oder starb, so wie Silberweiß. Aber da ich der Kleinen keine weitere Angst einjagen wollte, ließ ich mir von meinen Sorgen so gut wie nichts anmerken. "Möchtest du etwas spielen?"
Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ mich den Kopf drehen, und ein leichtes Lächeln trat auf meine Züge, als ich @Schneejunges entdeckte. Ob ihr wohl langweilig war? Langsam erhob ich mich und trat auf das Junge zu, die Ohren noch immer wachsam aufgestellt. "Na, Kleines? Wo ist denn dein Bruder @Winterjunges ?", richtete ich das Wort an sie.
Noch einmal wischte mein Schweif von einer Seite auf die andere und meine Schnurrhaare zitterten kaum merklich. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte belustigt gekichert - der Ärger war bei Fears Erwiderung von mir gewichen. "Natürlich hatte er selbst schuld", erwiderte ich und erhob mich, grub die Krallen in die Erde und streckte mich. Wäre Rabenpfote ihnen nicht zu nahe gekommen, hätten sie ihn wohl auch nicht angegriffen - aber immerhin ging es ums Prinzip. Ein Clamkamerad war verletzt worden, und das war hier der Punkt. Allerdings führte ich diese Diskussion nicht weiter fort, sondern hob nur meine rechte Vorderpfote an, um mir den Schmutz von der Tatze zu lecken. "Im Lager könnt ihr euch frei bewegen, aber ich würde euch beide bitten, es nicht zu verlassen. Sobald die Jagdpatrouille zurück ist, bekommt ihr auch etwas zu tun und müsst euch nicht mehr langweilen", miaute ich noch, dann setzte ich die Pfote wieder ab und trat ein paar Schritte in Richtung Lagermitte, ein Ohr in Richtung der Streuner gedreht, falls sie noch etwas erwidern wollten. Ich hatte bereits eine grobe Idee, was in der nächsten Zeit hier alles verändert werden würde und was geschehen würde - aber ich musste vorher dringend mit Geisterkralle reden. Gerade jetzt konnte ich Unterstützung gut gebrauchen...
Innerlich zuckte ich bei jedem seiner Worte zusammen, ließ mir allerdings - und das fiel mir schwer genug - nach Außen hin nichts davon anmerken. Ich war keine großartige Schauspielerin, aber hier war es wichtig, dass ich mich nicht provozieren ließ. Tief durchatmen, betete ich in Gedanken die Worte herunter, die zu einer Art Mantra wurden und mich davon abhielten, die Vernunft fallenzulassen und die beiden anzugreifen. Alleine hätte ich gegen Zwei keine Chance, und auf Wolfsschattens Hilfe zählte ich nicht unbedingt. Außerdem hatte Fear in einigen Punkten sogar recht, und das machte mir durchaus zu schaffen. Bin ich als Anführerin wirklich so eine Versagerin? Zweifel an mir und an Tigersterns Entscheidung flatterten in meiner Brust, doch ich setzte mich einfach betont ruhig vor den beiden hin. "Stimmt, das hättet ihr tun können", gab ich kühl zurück. "Ihr hättet Tigerstern einfach liegenlassen können. Immerhin hatten wir euch nicht als Gäste hergebracht, also hättet ihr allen Grund dazu gehabt. Ihr könntet mich auch jetzt umbringen, sicher." Ohne den Spott in seiner Stimme zu erwidern blickte ich Fear einfach gelassen mit meinen seeblauen Augen an, beachtete seinen schweigsamen Bruder fürs Erste nicht - auch wenn mir keine Bewegung der Beiden entging. "Ganz einfach, Fear", beantwortete ich schließlich seine Frage. "Weil ihr nicht mehr hier wärt, wenn ihr wirklich alleine sein wollen würdet oder uns angreifen wolltet. Allerdings habt ihr auch Rabenpfote angegriffen. Und wir sind nicht viele Krieger, haben feindliche Clans um uns herum und können es uns nicht erlauben, zu schnell jemandem zu vertrauen. Dass ich euch anbiete, dem Clan beizutreten, ist ein Schritt in diese Richtung, weil ich nicht glaube, dass ihr uns wirklich schaden wollt. Denn wie ihr - oder eher du - bereits gesagt hast, hättet ihr dazu reichlich Gelegenheit gehabt. Aber auch wenn ich die Anführerin bin, so ist der Clan eine Gemeinschaft, also müsst ihr euch dieses Vertrauen auch im Angesicht meines Clans verdienen. Und erst, wenn ich sicher sein kann, werdet ihr aufgenommen, denn ihr seid stark. Und starke Pfoten kann der SchattenClan immer gebrauchen. Dasselbe wird auch für die beiden anderen gelten, die uns beitreten wollen, also denkt nicht, das tue ich nur euretwegen." Nach dieser langen Rede musste ich erst einmal Luft holen. Ich neigte grundsätzlich dazu, nicht mehr aufzuhören, wenn ich anfing zu sprechen - und auch jetzt war es wohl eher der Tatsache geschuldet, dass ich die Brüder auch mal reagieren lassen sollte, dass ich innehielt. Ich hätte noch länger so weiterreden können, behielt meine Ohren dabei jedoch immer wachsam aufgestellt und auch mein ungewöhnlich buschiger Schweif strich stets von einer Seite auf die andere. Ich hatte schließlich auch auf das Lager aufzupassen.
Durchatmen, Dunkelstern. Zieh ihnen jetzt nicht die Krallen über die Ohren... Ganz ruhig bleiben... Es fiel mir ein wenig schwer, auf Fears Worte hin nur gleichgültig mit der Schwanzspitze zu zucken, anstatt ihm den Pelz zu zerfetzen. Aber es gelang mir, wohl auch weil ich wusste, dass es niemandem etwas bringen würde, wenn ich jetzt austickte. "Mal sehen, wie lange ihr mit dieser Einstellung weitermachen könnt. Ich werde euch aufnehmen, wenn ihr das wünscht - aber das Vertrauen müsst ihr euch erstmal erarbeiten. Es wird also nicht leicht für euch", warnte ich die Giftzwerge gleich vor und behielt die stoische Ruhe in meinem Gesicht bei. Ich würde sie mehrmals auf die Probe stellen und sehen, ob man ihnen wirklich vertrauen konnte - genau wie Locura und Lucy. Immerhin kannte ich keinen von ihnen wirklich, und der Clan war mir zu wichtig, als dass ich irgendwelche Verräter oder sonstige Katzen frei herumlaufen lassen konnte. Und solange mussten die wenigen Krieger im Clan wohl oder übel mehr arbeiten, aber das war in Ordnung.
Ich seufzte leise, als mir Geisterkralle mitteilte, auch er hätte die drei nicht gesehen. Wo konnten sie nur sein? Ich hoffte, dass es ihnen gutging. Ich konnte hier nicht weg, solange Geisterkralle fort war - er war aktuell der einzige Krieger des Clans, dem ich vorbehaltlos vertraute. @Wolfsschatten rührte sich nicht. Ob er wohl eingeschlafen war? Nun, ich hatte auf das Lager aufzupassen. Wenn Geisterkralle mit den dreien zurück war, musste ich mit ihm reden. Ich brauchte seine Unterstützung. Einen Moment verfolgte ich noch, wie er mit unseren... Gästen und Rabenpfote das Lager verließ, dann schaute ich mich um. @Rubinpfote , Minzduft und Giftkralle waren fort, wir hatten noch immer die beiden Brüder im Lager und Wolfsschatten schien zu schlafen. Leise trat ich auf die Brüder zu, behielt allerdings einigen Abstand bei. "Und, was habt ihr zwei jetzt vor?"
Ich brauchte einen weiteren Moment, um mich zu sammeln - nicht zuletzt, weil mir das hilflose Maunzen von Schneejunges durch Mark und Bein ging. Mein Rückenfell sträubte sich und mein Schweif zitterte nervös. Ich bemerkte kaum, wie sich die allgemeine Aufmerksamkeit von mir abwandte, so unruhig war ich. Ich sollte dem Clan sagen, was los war. Ich war immerhin nun die Anführerin! Komm schon, mach endlich, Dunkelkr- Dunkelstern, machte ich mir selber Mut. Aber bis ich soweit war, war scheinbar bereits ein Streit zwischen Rabenpfote, Locura und Lucy ausgebrochen - außerdem kam Schneejunges den kratzbürstigen Brüdern zu nah. Gleich legte ich die Ohren an und sprang auf die Pfoten, landete mit einem Satz zwischen dem Schüler und den beiden Streunerinnen. "Jetzt ist genug", brummte ich. Nicht wirklich wütend, eher einfach... Brummig. Dann war ich auch schon wieder weitergelaufen und stupste Schneejunges kurzerhand mit der Nase ein wenig von den schlecht gelaunten Brüdern weg. Dann stellte ich mich mit erhobenem Schweif in die Mitte. "Okay, jetzt hört mir Mal zu", rief ich. Dieses Mal weitaus selbstsicherer und lauter, und ich wartete, bis die Aufmerksamkeit wieder bei mir lag. "Ihr wisst, dass Tigerstern gestorben ist. Sie ist jetzt beim SternenClan - ebenso wie Silberweiß. Und da Tigerstern mich zur zweiten Anführerin ernannt hatte, bin ich zum Mondstein gereist und habe dort vom SternenClan die neun Leben erhalten. Ich bin jetzt also offiziell Dunkelstern. Bis Mondhoch werde ich entschieden haben, wer der neue zweite Anführer wird. Bis dahin... @Geisterkralle , ich möchte, dass du mit Rabenpfote, Locura und Lucy auf die Jagd gehst. Wir brauchen so viel Frischbeute wie möglich, und versucht euch unterwegs nicht zu zerfetzen. @Wolfsschatten , du bleibst erstmal hier und kümmerst dich um @Schneejunges und @Winterjunges . Fear, Odium - ihr bleibt auch erst einmal hier, wo ich euch im Auge behalten kann." Kurz schaute ich mich um. Wo waren eigentlich Minzduft, @Rubinpfote und Giftkralle? "Hat jemand Minzduft, Giftkralle und Rubinpfote gesehen?", fragte ich noch einmal in die Runde. Wo konnten sie sein?
Mein Ohr drehte sich unwohl zurück und ich musterte die Kleinen. Sie wissen es tatsächlich nicht, dachte ich betroffen und warf Geisterkralle einen leicht hilfesuchenden Blick zu. Dann aber schalt ich mich selbst. Du bist jetzt Anführerin, du kannst dich nicht immer auf andere verlassen ´, sondern musst das selber klären. Sanft stupste ich beide mit der Nase an. "Der SternenClan ist der Clan unserer Ahnen, die im Silbervlies hoch über unseren Köpfen jagen", begann ich zu erklären. "Dort sind alle Katzen, die ihr Leben dem Clan gewidmet haben... Und dann verstorben sind. Eure Mutter und auch Tigerstern sind jetzt unter ihnen und kommen nicht mehr zurück", miaute ich leise. "Aber ich soll euch von eurer Mutter ausrichten, dass sie euch liebt. Sie wird immer über euch wachen und ihr werdet nie alleine sein", endete ich schließlich und mein Schweif zuckte nervös umher, streifte dabei sachte Geisterkralles Flanke. Dann bemerkte ich aus dem Augenwinkel, dass Rabenpfote in Richtung Lagerausgang ging und merkte auf. "Rabenpfote, warte bitte... Und ihr alle anderen auch, ich muss euch etwas sagen", erhob ich die Stimme. Ich musste es ihnen schließlich noch erzählen. Aber ich war so furchtbar unsicher und nervös, ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte.
Ich atmete noch einmal tief durch und warf Geisterkralle einen etwas verwirrten, aber dankbaren Blick zu, dann ließ ich mich vor den Kleinen nieder. "Hört mal zu... Das hier ist jetzt wichtig, auch wenn es mich schmerzt, das sagen zu müssen. Ich... War beim SternenClan", begann ich vorsichtig und schaute die beiden abschätzend an. Ob sie begriffen, was das bedeutete? Ich war jetzt nicht mehr Dunkelkralle. "Tigerstern war dort... Und auch Silberweiß", fügte ich dann noch hinzu. Jedes Wort brannte mir in der Kehle. Die Begegnung mit meinem Vater allerdings verschwieg ich. Das ging niemanden etwas an.
Überrascht, aber auch erfreut von Geisterkralles Geste, wurde mein etwas nervöser Blick ein wenig ruhiger. Seine Worte allerdings ließen mich mit dem Schweif zucken. "Ja, es ist... Alles in Ordnung." Ich zögerte ein wenig. Ob ich ihm davon erzählen sollte, was ich gesehen hatte? Allerdings erschien mir das nicht richtig. Dass Rabenpfote am Leben war, überraschte mich nicht, auch wenn ich froh war, dass es ihm gutging - sonst hätte ich ihn beim Sternenclan getroffen. Es gab nur eines, das das Hochgefühl dämpfte, das mich beschlich bei dem Gedanken an meinen Clan. Und das mussten die anderen erfahren, aber zuerst wandte ich meinen Kopf wieder Geisterkralle zu. "Es gibt etwas, das ich gerne mit dir besprechen würde, aber erst einmal muss ich mit @Schneejunges und @Winterjunges reden", miaute ich leise, als Winterjunges auf uns zukam. Ich wollte das nicht. Ich wollte den Jungen nicht erzählen müssen, wer mir beim SternenClan erschienen war, aber da kam ich nicht drumherum - die Anderen sollten es zwar auch erfahren, aber ich hielt es für besser, wenn die Beiden es nicht durch eine Clanversammlung erfuhren. Tief durchatmend richtete ich meinen seeblauen Blick auf Winterjunges. "Ich beantworte deine Fragen später. Hol bitte deine Schwester her, ich muss mit euch beiden reden", miaute ich und fühlte mich nicht annähernd so sicher, wie meine Stimme hoffentlich geklungen hatte.