Mein Gesicht hellte sich auf und ich nickte begeistert. "Ja, genau!", formte ich wieder und fing sogar - vermutlich - leise an zu schnurren. Vielleicht auch ein wenig lauter oder leiser als geplant, ich konnte es nicht einschätzen. Es gefiel mir, dass sie mich scheinbar verstand - mehr oder weniger zumindest. Es war nicht wie bei Eco, der mich von Anfang an hatte verstehen können, aber für den Moment reichte mir das. Dann schaute ich sie neugierig an und versuchte es mit etwas komplizierterem. "Gehörst du zum WindClan?" Wieder formte ich die Worte mit den Lippen und gestikulierte gleichzeitig mit dem Schweif und den Ohren, benutzte meinen ganzen Körper, um meine Frage zu unterstreichen.

Ich dachte wieder eine Weile nach bis ich mir die Frage zusammengewürfelt hatte und schüttelte dann den Kopf. Ich zeigte auf mich und formte dann das Wort Gast
Dann zeigte ich auf sie und schaute sie fragend an. (Und du?)

Gespannt wartete ich ihre Antwort ab und zuckte erfreut mit den Schnurrhaaren, als sie endlich kam. Das war lustiger als erwartet, auch wenn sie wahrscheinlich nicht wusste, wie viel und was es mir bedeutete. "Ich auch, mit Eco zusammen", 'sagte' ich und deutete mit der Schnauze auf den Kriegerbau, in dem der Kater schlief. Wärme schlich sich in meinen Blick, der ein wenig länger auf dem Eingang verharrte, ehe ich ihn wieder auf Snow richtete und wieder lächelte.

Ich habe zwar nicht verstanden was es mit dem Kriegerbau auf sich hat aber das ist ja auch nicht ganz so wichtig, sie ist auch ein Gast.
Nun wollte ich etwas komplizierteres machen.
Warum sprichst du nicht?
Ich deutete auf sie, auf ihren Mund und formte die Worte.

Ich schaute verlegen auf den Boden. Naja, ich hatte schon immer so ein Gefühl, und es hatte immer recht. Z.B mein Bein, da war es das erstmal da, ich fühlte eine weitere Bedrohung und bin nicht drauf eingegangen, zack! Mein Gebrochenes Bein war weg. Ich dachte wieder zurück und es schüttelte mich.Traurige Erinnerung, aber sie gehört nunmal zu einem... Ich schaute wieder zum Eingang. Ich weiß es klingt lächerlich es lag aber noch nie falsch...

Nervös verdrehte ich das Ohr, als ich ihre Worte gedeutet hatte, und wandte einen Moment den Blick ab. Dann atmete ich einmal tief durch. Komm schon, Wolke... Sie werden es ohnehin herausfinden, machte ich mir selber Mut. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, wenn Eco bei mir gewesen wäre. Aber ich wollte ihn auch nicht wecken, er war bestimmt erschöpft. Also sprang ich selbst über meinen Schatten und schaute wieder zu Snow, ehe ich mir mit einer Pfote demonstrativ über eines meiner nutzlosen Ohren strich. Anschließend formte ich die Worte "Ich bin taub" mit den Lippen. Dann sah ich sie abwartend an und zuckte immer wieder nervös mit dem Schweif, hatte den ganzen Körper angespannt, damit ich schneller reagieren konnte, falls sie so reagierte wie die Meisten. Auch wenn ich wohl nicht so schnell laufen könnte dank meines Beines.

Meine Augen weiteten sich etwas als ich ihre Worte gedeutet hatte.
Wirklich kein Spaß... taub sein ist bestimmt total schwer...
Ein bisschen mitleidig schaute ich sie an und formte dann die Worte:
Das tut mir Leid für dich...
Dann schoss mir aber noch eine Frage durch den Kopf.
Warum hast du so gezögert? und hoffte, dass sie verstand.
War das unhöflich?
Ich legte die Ohren leicht an und wartete ihre Antwort ab.

Fast wäre ich schon aufgesprungen, als ihre Augen sich weiteten, dann überwand ich mich doch dazu, ihren nächsten Worten zu 'lauschen'. Es... Tat ihr leid? Überrascht blieb mein Blick an ihr hängen und meine Augen weiteten sich ein Stück. Dann begann ich zu schnurren, kümmerte mich nicht darum, dass es sehr laut aus meiner Kehle dringen musste, so sehr wie sie vibrierte. Ich schüttelte den Kopf und lächelte. "Schon gut", meinte ich. "Ich... Bin andere Reaktionen gewöhnt", erwiderte ich dann auf ihre Frage und hielt dann inne. Ob sie das verstanden hatte? Oder war ich zu schnell gewesen?

Ich legte fragend den Kopf schief, da sie etwas schnell „gesprochen“ hatte, ich glaubte aber verstanden zu haben, dass sie andere Reaktionen gewöhnt war.
Welche Reaktionen? fragte ich also. Langsam glaubte ich, besser in diesem „Spiel“ zu werden, dass ich sehr interessant und irgendwie lustig fand.

Mein Lächeln wurde leicht verlegen, aber es blieb ehrlich und warm, während ich sie musterte. Dann stand ich auf und drehte mich so, dass sie meinen linken Hinterlauf sehen konnte - und die große Narbe darauf, die sich quer darüber erstreckte und das Fell auffällig teilte. Ich humpelte nicht, doch die Verletzung musste irgendwelche Nerven erwischt haben, denn ich konnte nicht mehr schnell laufen. Ich mochte Katzen um mich herum, aber ich hatte eben auch welche kennengelernt, die nicht so geduldig mit mir gewesen waren. Nach zwei Herzschlägen drehte ich mich wieder herum, bis ich sie wieder anschauen konnte.

Oh... murmelte ich mitfühlend.
Das tut mir wirklich Leid für dich, aber ich bin mir sicher, die Katzen hier sind alle ganz lieb, formte ich, diesmal ziemlich lang und zeigte mit dem Schwanz auf das Lager und ein paar Katzen die draußen waren, hoffend, dass sie auch das verstand.

Einen Moment lang hatte ich Schwierigkeiten, ihr zu folgen, dann hatte ich den Faden wiedergefunden und musste lächeln. "Schon gut, das weiß ich", miaute ich lautlos. "Aber einige Dinge vergisst man eben nicht so leicht." Ich hatte dieses Mal versucht, möglichst langsam die Worte zu formen, und unterstützte mich wieder mit meiner Körpersprache, damit sie den längeren Satz verstand. Ein Wedeln des Schweifes hier, ein Zucken der Ohren dort, wo immer es gerade passte. Ich hatte im Laufe der Zeit ein untrügliches Gespür dafür entwickelt, mit welchen Gesten man Worte unterstreichen konnte. Dann trat ich ein wenig näher und leckte der jungen Katze dankbar einmal über die Ohren. Kurz wanderte mein Blick zu Nachtwolke und der grauen Kätzin bei ihr, dann schaute ich wieder zu Snow.

Ich hatte Wolke tatsächlich verstanden, ich merkte, dass es immer leichter wurde, auch die Körpersprache half. Ich folgte ihrem Blick und schaute zu Nachtwolke und meiner Schwester.
Wie wahr... auch wenn ich wünschte man könnte gewisse Dinge vergessen...
Ich senkte traurig den Kopf, versuchte ebenfalls passende Körpersprache anzuwenden, was nicht ganz so leicht war.

Als sie traurig den Kopf senkte und meine Körpersprache nachzuahmen versuchte, trat ich noch einen kleinen Schritt näher an sie heran und legte ihr meinen weichen Schweif über die Pfoten. Leise schnurrend - zumindest hoffte ich, dass es leise war - strich ich mit der Schnauze einmal tröstend über ihre Wange. Dann stupste ich sie einmal mit der Pfote an, damit sie mich wieder ansah und meine Worte verstand. "Möchtest du erzählen, was dich bedrückt?" fragte ich tonlos, als ich sicher sein konnte, dass sie mir ihre Aufmerksamkeit schenkte.

(Hoffe, das war okay so, dass ich das mal so ausgespielt habe ^^)