Ich war so mit meinen Dehnungen beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht bemerkte, wie Graslilie meine Pfote geschnappt hatte. Erst als ich gehen wollte, merkte ich den Zug an meiner Pfote, doch ehe ich es realisieren konnte wurde ich einmal durch den Bau geschleift. "Hey, ich bin doch keine tote Blindschleiche!", protestierte ich und begann mit der anderen, freien Pfote ohne Krallen gegen das bauschige Gesicht der Kätzin zu tatzen.

Ich kicherte. "Vielleicht ja doch - wer sagt mir, dass du keine Blindschleiche im Katzenfell bist?" alberte ich herum und ließ seine Pfote los, als er mit der Anderen gegen mein Gesicht tatzte. Allerdings nur, um ihn wieder mit meinem ganzen Gewicht hinunter zu drücken, indem ich mich auf seinen Rücken warf - der kleinere Kater verschwand dabei fast völlig unter meinem dichten Fell.

"Warum sollte eine Blindschleiche mi---auu!?", wollte ich erst kritisch zurück geben, als die Kätzin einen Satz auf mich machte und meine Stimme in einem dumpfen Jaulen unterging. Und sie meinte wohl ich war schwer. Nun fühlte ich mich, als wäre ich gerade von einem Monster platt gewalzt worden. Nach Luft schnappend versuchte ich mich erst heraus zu winden, dann aber ließ ich meinen Körper wieder erschlaffen und stellte mich praktisch tot.

Ich lachte - mit seiner Gegenwehr kitzelte er das weiche Fell an meinem Bauch. Allerdings erhob ich mich schnell alamiert, als Jay sich plötzlich nicht mehr regte, beugte mich zu seinem Kopf herunter und leckte ihm besorgt über die Stirn. "Jay?"

Jay

Ich war erleichtert, als die Kätzin endlich von mir runter ging, behielt allerdings meine Position als platt gedrückte Flunder und machte keinen Mucks, hatte sogar die Luft angehalten. Erst als sie mich ableckte, öffnete ich meine Augen und schnappte übertrieben tief nach Luft, hatte ich mich dabei abrupt aufgesetzt. "Ooof ich dachte schon ich höre die Vögelchen singen.", keuchte ich zwischen meinen dramatischen Atemzügen.

Im ersten Moment hatte ich tatsächlich Angst, dass ich es übertrieben haben könnte - doch dann merkte ich an seiner übertriebenen Art, dass er mich veräppelte und schnippte ihm mit dem Schweif über sein Ohr. "Jag mir doch nicht so einen Schrecken ein, du Pelzhaufen!" miaute ich empört. Dann schob ich meine Schnauze nach vorn und schnupperte kurz an ihm, ehe ich begann, ihn anzuschubsen. Als kleine Rache dafür, was er gemacht hatte.

Jay

"Ach komm, lass du mal eine Katze in der doppelten Größe als du auf dich drauf liegen. Soweit war das gar nicht hergeholt.", hüstelte ich, während ich mir den dunklen Pelz wieder glatt strich, ehe ich plötzlich von ihr an geschubst werde. Ich fiel um, machte eine Rolle von ihr weg und richtete mich dann wieder auf. "Wolltest du eigentlich nicht mal was essen?", fragte ich dann hastig nach, bevor sie wieder auf komische Ideen kam, und schnippte mit meiner Schweifspitze auf ihren Hasen.

"Du bist einfach zu klein", schnurrte ich belustigt, ehe er eine Rolle machte und etwas weiter entfernt wieder hochkam. Verlegen schnippte ich mit dem Ohr - ich hatte das Kaninchen komplett vergessen. "Stimmt ja" miaute ich und senkte dann den Kopf, um einen gewaltigen Bissen zu nehmen.

Ich kauerte mich langsam hin, bis meine Pfoten unter dem Brustfell verschwanden und ich aussah wie ein Leib Brot mit Schwanz. "Immerhin habe ich keine Probleme mich irgendwo durchzuquetschen...", murrte ich etwas leiser und starrte an die Decke des Baus.

Ich nahm einen letzten Bissen von dem Kaninchen und stand dann auf. Ich lief einmal um es herum und zog die Reste mit den Zähnen zu Jay. "Das stimmt wohl... Hier, nimm du den Rest, ich bin satt", schnurrte ich leise. Ich legte mich neben ihn und fing an, leicht schnurrend das Fell auf seinem Kopf zu putzen.

Ich nahm an, dass das mit Euelnstern noch eine Weile dauern würde, weswegen ich meinen Heilerbau verließ und langsam aus dem Lager trat. Ich hatte jemanden Bescheid gesagt, dass ich nochmal nach weiteren Kräutern suchen werde, damit man mich nicht vermisste.

(Hasengruben)

Ich trabte wieder ins Lager zurück und meine Ohren waren wieder gespitzt um ja zu hören, ob mir Finja gefolgt war.

Ich betrat hinter Weißauge das Lager und blieb abwartend stehen, während ich mich neugierig umsah

Soweit ich es beurteilen konnte, war Eulenstern noch nicht zurück. Ich legte die Kräuter ab. ,,Ich glaube, der Anführer ist noch nicht da. Bleib erst mal bei mir, dann weiß jeder, dass ich dich her gebracht habe und es kommen keine Missverständnisse", meinte ich und lief dann in Richtung meines Heilerbaus. ,,Komm mit. Wir bringen die Kräuter in meinen Heilerbau", fügte ich noch hinzu und nahm die Kräuter wieder auf.

Ich nickte, auch wenn sie das nicht sehen konnte und folgte ihr, wobei ich dicht bei der Katze bleib Ich hab keinen Bock angegriffen zu werden!