Ich sah das Junge sanft an. ,,Ich bin Rusty und wer bist du?"

Ich hatte mich in Nähe des Anführerbaus nieder gelassen und erhob mich als @Schattenspiel den Platz betrat. Auf Rustys Worte zuckte ich murrend mit den Ohren. Leider hatte der Kater recht. Selbst unsere Anführerin ließ sich nicht mehr blicken..schien sich tief in ihrem Bau vergraben zu haben. Ich trat zu dem fremden Kater und sah diesen eiskalt an Was willst du hier?

Ich bin Schneejunges piepsend duckte ich mich um auf seinen schweif zu springen

Eine lange Weile hatte ich einfach nur in der Mitte des Lagers gestanden und ließ ein wenig Kopf und Schweif hängen. Tigerstern war noch nicht aus ihrem Bau gekommen - soweit ich das mitbekommen hatte - und Minzduft war noch nicht wieder mit Wolfsschatten und dem Streuner zurück. Ob ihnen etwas passiert war? Derart in Gedanken versunken bemerkte ich nichts davon, dass eines der beiden Jungen von Silberweiß aus dem Bau gestolpert kam. Erst eine fremde Stimme ließ mich aufschrecken und mein Kopf fuhr hoch, während ein warnendes Grollen in meiner Kehle aufstieg. "Wer bist du?" knurrte ich dem bunten Kater entgegen, zusätzlich zu Geisterkralles kalter Stimme. Ich war immer noch die zweite Anführerin - ich würde einen Fremden im Lager nicht einfach so dulden, vor allem jetzt, wo so viele Katzen fehlten.

Erleichtert atmete ich aus. Ich war richtig gelaufen... Auch wenn das Gefauche, das mir entgegenschlug, nicht ganz behagte, blieb ich ruhig. Ich konnte sie verstehen, immerhin war ich ein Fremder in ihrem Territorium. Immer noch ruhig stand ich langsam auf, das Fell ordentlich angelegt und die Ohren aufgerichtet, und schritt durch den Eingang in das Lager. Ich war darum bemüht, keinerlei Aggression zu zeigen oder Bedrohlichkeit auszustrahlen, während ich auf die beiden Katzen im Lager (Dunkelkralle, Geisterkralle) zuging. Mein Schweif pendelte leicht hin und her und ich neigte respektvoll den Kopf. "Bitte verzeiht mir mein Eindringen in euer Territorium. Mein Name ist Schattenspiel und ich komme vom FlussClan", begann ich und blieb in gebührendem Abstand vor ihnen stehen. "Ich habe eine Bitte, ein dringendes Anliegen. Eine unserer Schülerinnen wäre beinahe im Fluss ertrunken und unser Heiler ist nicht aufzufinden. Bitte - könnt ihr uns helfen?"

Ich sah kurz dankbar zu Dunkelkralle. Zumindest unsere zweite Anführerin stand hinter dem Clan Was meinst du? Unsere Heiler scheinen auch irgendwie ..beschäftigt zu sein.. Wand ich mich an Dunkelkralle, während ich den anderen Kater misstrauisch im Blick behielt. Mein Schweif peitschte unruhig hin und her

Mein aufgestelltes Fell legte sich wieder ein wenig an, auch wenn ich Schattenspiel noch immer misstrauisch im Auge behielt. Mein Ohr drehte ich zu Geisterkralle, um ihm zu zeigen, dass ich ihm zuhörte, und grollte nachdenklich. "Ich weiß es nicht... @Giftkralle~ ist noch mit dem Streuner beschäftigt, oder? Und Honigpfote habe ich vor kurzem aus dem Lager laufen sehen... Vielleicht ist sie Kräutersammeln. Aber ich glaube nicht, dass wir Giftkralle entbehren können. Wir sollten ihn fragen, vielleicht geht es Ru- dem Streuner wieder gut genug, dass er sich um Schattenspiels Bitte kümmern kann", murmelte ich Geisterkralle nachdenklich zu. Eigentlich sollte Tigerstern das entscheiden, aber... Kurz huschte mein Blick zu dem Bau unserer Anführerin, dann fixierte ich wieder den Kater. "Du bleibst genau da stehen. Wenn ich sehe, wie du dich unerlaubt vom Fleck rührst, verarbeite ich dich zu Mäusefraß", knurrte ich den FlussClan-Krieger an und schnippte Geisterkralle kurz mit dem Schweif zu, damit er ihn im Auge behielt. Ich stand auf und trabte zum Heilerbau hinüber. "Giftkralle?"

Still beobachtete ich die beiden Katzen, während sie sich leise zu beraten schienen. Es schien mir so, dass die Graue höherrangig war als der tiefschwarze Kater - aber das konnte täuschen. Und außerdem ging es mich nichts an, ich würde weder dem Kater noch der Kätzin deswegen mit mehr oder weniger Respekt begegnen. Auf das dunkle Grollen der Kätzin nickte ich nur sachte und ließ mich - exakt dort, wo ich stand, und kein Schnurrhaar weiter - nieder, um zu warten, bis sie zurückkehrte. Währenddessen blickte ich den schwarzen Kater freundlich an.

Ich senkte gehorsam meinen Kopf, als Dunkelkralle mit befahl auf de anderen Kater zu achten. Doch während er mich freundlich ansah bleckte ich kurz die Zähne und sah dann zu dem Streuner, welcher mit einem der hier nun auch lebenden Kätzchen beschäftigt war. Doch meine Ohren waren stetig in Schattenspiels Richtung gedreht, ebenso wie ich schnell meinen Blick wieder misstrauisch auf ihn legte. Ich fuhr die Krallen aus und ein, bereit ihn jederzeit zu attackieren sollte er sich nicht an Dunkelkralles Worte halten.

,,Freut mich , dich kennen zu lernen, Schneejunges.", miaute ich dann sanft und schnurrte leicht. Ich fand, der Name passte.

Gespielt fauchend stürze ich mich auf seinen Schweif und klammere ihn fest auf den Boden. Glücklich schnurrend das ich was gefangen habe schaue ich ihn an Schau mal was ich gefangen habe!

Folge Schneejunges zögernd ,ich stellte mich neben Schneejunges und beobachte Rusty .

Ich beobachtete die Szene amüsiert. ,,Du hast deinen Schweif gefangen,... super", meinte ich dann miauend.

Ich hatte eine Weile außerhalb des Lagers verbracht, ich wusste gar nicht wie lange eigentlich. Ich hatte das eine oder andere Mäuschen gefangen und ab und zu hat mich ein Zweibeiner gefüttert, doch das würde ich nicht sagen. Es ging mir also ziemlich gut, ich schlich vorsichtig wieder ins Lager und sah mich um , konnte aber Tigerstern nicht sehen, weswegen ich meine Ohren und mein Schweif hängen ließ. ,,Es tut mir leid, dass ich gegangen bin...", flüsterte ich dann leise, in das Lager hinein und drehte mich wieder um, damit ich gehen konnte. Ich fühlte mich hier nicht mehr zu Hause und hatte nur gehofft, ich würde Tigerstern wieder sehen.

Meine Krallen gruben sich tief in die kühle Erde, während meine honigfarbenen Iriden über das Lager huschten. Von der Patrouille, mit der mein Bruder aufgebrochen war, fehlte noch immer jede Spur. Wirklich Sorgen machte ich mir um meinen Bruder nicht. Er war stark und ließ sich von niemanden unterkriegen, zumal wir schon in gefährlicheren Situationen gesteckt hatten. Nichts desto trotz würde ich Odium am liebsten suchen und mich von seinem Wohlergehen überzeugen. Würden sie noch viel länger auf sich warten lassen, würde ich eben dies auch tun. Keiner der anwesenden Fellhaufen würde mich daran hindern können. Das ganze Drama mit dem fremden Kater interessierte mich nicht im Geringsten.