Meine Tatzen brachten mich automatisch hier her. Noch war das Lager quasi zerstört und musste aufgebaut werden, doch ich wollte mir etwas die Tatzen vertreten, weswegen es mich hier her verirrt hatte. Der Wind schlug um und ich bemerkte den Geruch einer anderen Katze. Einer Clan-Katze. "WindClan..." Da musste ich vorsichtig sein. Es gebe sonst nur wieder Ärger. Mit wachsamen Augen und aufgestellten Ohren, auf leisen Tatzen machte ich paar Schritte weiter, als ich den flitzenden Kater sah. (Eulenstern) Ich blieb stehen, musterte ihn, blieb aufrecht und signalisierte ihm, dass ich nicht auf Stress aus war.

Typisch WindKatze. Sofort so ein Fass aufmachen, aber ich blieb wo ich war und sah ihn noch immer an, doch da bemerkte ich etwas. "Eh,. den kenn ich doch!", dachte ich. ,,Euli?", miaute ich einfach fragend. Es musste Euli sein! Auch wenn er seinen Spitznamen wohl nicht mögen wird.

Ein Lächeln schlich sich auf mein zartes Gesicht und ich sprang kurz in die Luft. Mir war langweilig und alleine war es noch schlimmer,.. Auch wenn unsere Clans sich überhaupt nicht leiden konnten, konnte ich nicht anders, als Euli zu mögen. Immerhin könnte man sagen, wir waren sowas wie Freunde,.. oder? Auf jeden Fall hasste ich ihn nicht und ich ging einfach davon aus, dass es auch von ihm aus nicht mit Hass verbunden war, sonst wäre das hier wohl anders ausgegangen! ,,Du bist es wirklich,... haben uns lange nicht mehr gesehen...", doch dann verstummte ich. Oh Gott. Er hatte nur noch drei Beine,..

Ich schnippte mit dem Ohr. Glimpflich? Naja, außer dass alle tot sind und ich in einem verlassenen Lager hocke, ... ,,Wie man es auch immer nennen will.", erwiederte ich. Ich legte den Kopf schief. ,,Das könnte ich dich auch fragen, Euli. Aber, ich bin nur auf der Durchreise, wollte mir meine Tatzen vertreten,.. Und. Du bist doch auch hier? Ich wurde vom SternenClan auserwählt, die Anführerin eines leeren Clans zu sein....", dann verstummte ich wieder. Dieser Krieg war so sinnlos gewesen. Viele tolle, liebende und gute Katzen verloren ihr Leben.

Ich schüttelte kurz meinen Kopf. ,,Nicht zu fassen.", gab ich dann von mir. Das ausgerechnet ich Anführerin wurde,.. das hab ich mir eh nie vorgestellt. ,,Du wirst immer Euli bleiben.", gab ich dann mit einem Schnurren von mir. Ich neigte kurz meinen Kopf und sah ihn dann grinsend an, ehe das grinsen aus meinen zarten Gesicht wich. ,,Schrecklich,.. Dabei hätte es nie so weit kommen müssen..."

Ich neigte meinen Kopf, fast schon reumütig. Mir tat es leid, dass so viele ihr Leben ließen und ich sogar dabei war. Doch, was hätte ich anderes tun können? Nichts. Wäre ich fort gerannt, hätte das den Kodex des Clans nicht entsprochen. Wäre ich weggerannt, dann hätte ich meine Ziehmutter im Stich gelassen - hätte ein schlechtes Gewissen, weil man mich aufnahm, obwohl ich nichtmal zur Hälfte zum FlussClan angehörte. Ich weiß nicht, ob meine richtigen Zeuger noch da draußen sind - ob es sie noch gibt, ob sie es überstanden haben oder ob sie mich schon vergaßen. Was für ein Grund hatten sie sonst, mich im Stich zu lassen? Das nagt heute noch an mir. Diese Unwissenheit. Dieser Verlust,... und dann die neuen. Ich war nicht gut darin, geliebte Katzen zu verlieren und schon gar nicht, wenn sie mir was bedeuteten. ,,Es tut mir leid, was der FlussClan getan hat. Es tut mir leid, dass unseret Wegen viele Katzen gestorben sind,.. Es tut mir leid, dass andere zwar davon gekommen - aber was anderes eingebüßt haben", sprach Tau dann ernst und aufrichtig. Ihr Kopf war wieder gerade und sah Euli direkt in die Augen. ,,wenn ich könnte, dann würde ich es rückgängig machen. Wenn ich könnte, dann hätte ich Wellenstern davon überzeugt, davon überzeugt, dass es ein Krieg ist, der niemand wirklich gewinnt. Das man hätte es auch anders klären können. Sachlich. Wenn ich könnte, ... ", kurz brach ich ab. ,, dann würden wir nun alle in Frieden ko-existieren. Wir würden unsere Schüler beibringen, was Zusammenhalt bedeutet. Würden lachen und mit unseren Jungen verstecke spielen - mit unsereren Gefährten schmusen und ein Clan haben, welches groß und stark ist. Wir würden viele Freunde haben und keine Feinde. Kein Blutergießen. Keine Verluste. Keine Tränen. Keine Schmerzen.", sprach ich weiter und machte kurz eine Pause. Ich blinzelte kurz. Ich konnte keine Verluste hinnehmen. Ich hatte mit jeder Sekunde Angst, dass ich wen verliere, wenn ich ihn nur ansatzweise in mein Herz schloss und was ist passiert? Ich habe alles verloren. ,,Ich, Taustern, jetziger Anführer des Flussclans, werde alles daran setzen, dass die Taten vom FlussClan bereinigt werden. Das man keine Angst mehr hat, dass man sich nicht fürchten muss, nur weil man eine andere ClanKatze draußen begegnet. Das jeder so leben kann, wie vor dem ganzen Mäusemist. Alles tun, um keine weiteren Freunde und Clan Mitglieder zu verlieren."

Ich verstand nicht so ganz, was er mit seinem Tun bezweckte. "Hatte er irgendwas?" Doch ich fragte nicht. ,,Gerochen habe ich sie, wenn auch nicht gesehen.", erwiederte ich dann. Da draußen gab es noch andere ClanKatzen und wenn es nur wie bei uns, der Anführer selbst war. ,,Der Krieg ist geschehen, kann man nicht rückgängig machen, doch, wir sollten nicht nur daran festhalten... ", murmelte ich leise. Ich schüttelte meinen Kopf. ,,müssen doch nicht alles gleich behalten,.. wir müssen nicht weiteres Blutvergießen.", meinte ich ernst dazu.