Kurz nach Taustern kam ich an und sah mich aufmerksam um. Hier hatte ich Efeuwolke getroffen, richtig. Ich blickte über den Fluss. Gefischt hatte ich tatsächlich noch nie. Ich wusste nicht ob mir das mehr liegen würde als die Jagt auf Landlebewesen.

Goldpfote

Energiegeladen blieb ich zwischen Taustern und Graubart stehen. Kann ich anfangen? bat ich

Mit noch immer leicht von Schmerz verschleierten Blick kam ich an einem Fluss an, nachdem ich hauptsächlich dem Geruch der Katzengruppe gefolgt war. Ich schüttelte den Kopf und vertrieb die hartnäckigen Gedanken, als ich die Anderen erreichte, dann begab ich mich neben Loki. Ich lächelte erst ihm, dann Taustern, Goldpfote und Graubart freundlich zu. "Entschuldigt die Verspätung, ich war... Abgelenkt", miaute ich und sah dann erwartungsgvoll von einer Katze zur Anderen. "Taustern", begann ich und neigte respektvoll den Kopf, "es würde mich freuen, wenn du oder Graubart mir das Schwimmen und Fischen beibringen könnten."

Ich streckte mich kurz und trat dann zu Goldpfote Ja fang an..ich möchte deine Fortschritte sehen. Dann wand ich mich Schattenspiel und Loki zu Ich möchte dass ihr beiden Goldpfote genau zu seht. Ich selber trat an eine schattige Stelle und behielt den Fluss dabei genau im Auge.

Okey Vorsichtig hüpfte ich zum Flussufer und wartete vorsichtig hinein. Ich wartete bis meine Pfoten den Kontakt zum Grund verloren, erst dann fing ich instinktiv an zu paddeln. Geschickt schwamm ich zu einem Felsen, der unter dem Wasser lag und zog mich auf diesen. Zuerst schwankte ich ein bisschen, aber als ich meine Krallen Ausfuhr und mich somit in ein paar kleinen Spalten festkrallte, hatte ich einen ziemlich sicheren Stand. Eigentlich ganz einfach rief ich zu den anderen hinüber

Ich beobachtete Goldpfote beim Schwimmen, sah auf mein dichtes, langes Fell und seufzte innerlich. Das könnte anstrengend werden. Ich war nicht dumm, mein Fell würde sich mit Wasser voll saugen und mich runter ziehen. Äußerlich waren meine Augen groß vor Bewunderung und ich lächelte. Du kannst wirklich gut schwimmen!

(im sorry Leute)

Ich setzte mich dicht neben Graubart, keine Ahnung warum ich das unbedingt wollte und schnurrte dann leicht. Ich nickte und sah dem Rest dann gespannt zu.

Kurz zuckte ich mit dem Ohr, als Goldpfote einfach ohne zu Zögern in das Wasser ging. Meine eigenen Erfahrungen mit Wasser beschränkten sich auf die wenigen Zweibeiner, die mich immer unbedingt hatten baden wollen, also hatte ich das Schwimmen nie erlernt. Ich hatte genau beobachtet, wie Goldpfote zu einem Felsen unter Wasser schwamm. Ihre Beine schlugen kräftig und sicher, ließen sich in ihrer Bewegung nur wenig von der Strömung beeinflussen, und ich nickte. Das Prinzip war offenbar recht einfach. Ich stupste kurz Loki mit der Nase an. "Möchtest du anfangen? Dein langes Fell wird umso eher trocken, wenn die Sonne noch scheint", fragte ich freundlich und blinzelte ihn an. Würde ich jetzt zuerst anfangen, würde das wohl länger dauern und er hätte nicht mehr viele von den wärmenden Strahlen übrig.

Ich hätte fast Schattenspiel angefaucht und wäre ihn angegangen, was ihm einfiel mich einfach zu berühren, aber in letzter Sekunde riss ich mich zusammen. Ich biss mir auf die Unterlippe, bis ich etwas Blut schmeckte, dich tarnte es als unsicheres Nagen. Ich kann es versuchen. Ich stand auf und ging zum Ufer, bis das Wasser meine Pfoten berührte. Ich sah auf den Fluss und nutzte den kurzen Moment um wiederholt das Blut abzuschlecken, welches aus meiner malträtierten Unterlippe sickerte. Dann stählte ich meine Nerven und ging ins Wasser hinein. Theoretisch war es natürlich klar wie das schwimmen ging, ich hatte ja gesehen wie Goldpfote ihre Beine bewegt hatte, doch schon als ich bis zum Bauch im Wasser war, sog mein Fell sich schwer voll. Mit entschlossenem Blick ging ich weiter, bis meine Pfoten den Halt verloren. Ich amte Goldpfotes Bewegungen nach, soweit, so gut, die Strömung war hier nicht reißend, aber spürbar, das machte alles schwieriger, aber es ging. Aber mein Fell war nun so voller Wasser, dass es schon eine Mühe war den Kopf an der Luft zu halten. Ich. Lasse. Mich. Nicht. Von. Einem. Blöden. Fluss. Unterkriegen! Was mich jetzt antrieb war alleine meine Sturheit. Ich schaffte es, unelegant und immer wieder untertauchend, zu Goldpfotes Stein und wieder zurück. Als meine Pfoten endlich wieder auf weichen, nassen Sand traffen zitterte ich vor Anstrengung und musste etwas Wasser aushusten, doch kaum war ich aus dem Fluss draußen richtete ich mich auf und versuchte mein Fell auszuschütteln. Ich war beim Schwimmen ein Stück abgetrieben, also sollten die Mengen an Wasser die anderen nicht allzusehr duschen. Reiß. Dich. Zusammen. Ich lief zu den anderen zurück, mich dazu zwingend keine Schwäche zu zeigen, und wieder lächelnd. Wie war das? Dagegen, dass ich außer Atem war konnte ich wenig tun, doch außer meinem, trotz des Schüttelns, immer noch tropfenden Fells, ließ ich mir nicht nehr anmerken wie fertig ich eigentlich war. Ich durfte keine ehrliche Schwäche zeigen. Auf gar keinen Fall.

Ich musterte Loki. Er war immer noch komisch, in meinen Augen. Irgend etwas verbirgt er. ,,Für das erste Mal gut.",mautze ich dann nur. Ich hatte gesehen, wie es ihm schwer fiel, gut, sein Fell war lang und machte es ihm wahrscheinlich auch schwerer aber es war sicherlich nicht nur das.

Ich drückte mich leicht einen Moment an Tausterns Flanke, ehe ich mich erhob und meinerseits in den Fluss glitt. Fast sofort sog sich mein langes, weiches Fell mit Wasser voll, so dass es wie eine zweite Haut nun dicht anlag. Doch ich war noch im seichten Wasser, so dass meine Pfoten den Grund noch sicher berührten. Aufmerksam sah ich auf die Strömung und vor allem die Fische, welche mit dieser mit schwammen. Aufgeschreckt durch die anderen schwammen einige Fische besonders hektisch herum und wurden somit unaufmerksam. Ich duckte mich, so dass gerade mal meine Ohren und die Nase über der Wasseroberfläche zu sehen waren, als auch meine Augen, welche nun einen der Fische fixiert hatten. Es war eine recht große Forelle. Ich nutzte die Schwere meines nassen Fells aus, am Grund des seichten Teils des Flusses zu laufen, ja nahezu zu schweben. So mochte ich für die Fische wie ein Treibgut wirken. So kam ich meinem erwählten Opfer immer näher, welches an der Grenze zwischen tiefem und seichtem Gewässer schwamm. Dann tauchte ich völlig unter. Man konnte sehen wie ich mich unter Wasser vom Grund abstieß und die Strömung nutzte um mich zu der Forelle ziehen zu lassen. Kraftvoll schlug ich meine Zähne in den Rücken des Fisches, ehe wir beide von der Strömung ein kleines Stück mitgezogen wurden.

Es gelang mir mit kraftvollen Bewegungen wieder an die Oberfläche zu gelangen und zum Ufer zu schwimmen. Kaum an diesem angekommen und erklommen, zappelte der Fisch derart wild, dass seine Schwanzflosse mit gegen die Ohren platschte. Mpphh! Murrte ich unwillig und tapste dann, vor Nässe triefend und so eine Spur hinterlassend zu Taustern zurück, ließ die Forelle vor ihre Pfoten fallen.

Ich sah ihm gespannt zu und schnurrte dann glücklich auf. ,,Super. Das hatte ich aber erwartet", mautze ich dann leise, fast schon schüchtern und schleckte ihm über die Wange. Er war triefend nass.

Nachdenklich schaute ich Loki hinterher, wie er zum Fluss ging - ein winziger Hauch von Blutgeruch lag in der Luft, als er sich die Lippe blutig gebissen hatte. Als derartig nervös hatte ich ihn eigentlich nicht eingeschätzt, also hatte das womöglich einen anderen Grund gehabt. Während der Kater in das Wasser watete und entschlossen begann zu schwimmen, dachte ich nach. Vielleicht mag er Berührungen einfach nicht? Er hatte auch bei Goldpfote gefaucht, als sie ihn angerempelt hatte, überlegte ich. Ich sollte mich entschuldigen.
Dann war meine Chance gekommen. Loki kletterte - triefend nass und erschöpft, aber erfolgreich - aus dem Fluss und kam zurück zu uns. Mit einem weichen Satz landete ich mit gebührendem Abstand neben ihm und musterte ihn lächelnd. "Das sah wirklich gut aus", schnurrte ich, dann neigte ich leicht den Kopf. "Tut mir leid, dass ich dich ungefragt berührt habe. Ich habe nicht bedacht, ob du das vielleicht nicht magst." Offen schaute ich ihn an, dann wurde ich abgelenkt und schaute zu, wie Graubart einen Fisch fing. Ein anerkennendes Schnurren entkam aus meiner Kehle, und ein leicht belustigtes Glitzern trat in meine Augen, als ich ihn und Taustern beobachtete. Die Zwei passten gut zusammen.
Mit einem letzten freundlichen Lächeln zu Loki trat schließlich auch ich an das Wasser, zögerte am Ufer aber noch leicht. Das sah mit Sicherheit leichter aus, als es ist. Aber das schaffe ich schon. Mit diesem Gedanken im Kopf watete ich hinein.
Schon nach wenigen Schritten spürte ich, wie die Strömung an meinen Beinen zerrte, und ich grub die Krallen in den weichen Boden, um Halt zu finden und mich an das Gefühl zu gewöhnen. Dann musste ich schon den Kopf in die Höhe strecken um nicht zu ertrinken, holte noch einmal tief Luft und stieß mich vom Grund ab. Beinahe sofort wurde ich ein Stück abgetrieben, doch ich trat kräftig mit den Beinen aus und fixierte den Felsen, auf dem noch immer Goldpfote saß. Es dauerte mehrere Herzschläge, bis ich wieder auf der Höhe war, an der ich ins Wasser gestiegen war, und nach einigen weiteren Herzschlägen kam ich schließlich an dem Felsen an. Noch ein paar weitere, kräftige Züge und ich war um ihn herumgeschwommen, wo mich die Strömung gegen den Stein drückte. So fand ich Halt, schaute zu Goldpfote hinauf und grinste sie an. "Lange nicht gesehen", lachte ich zwischen zwei erschöpft klingenden Atemzügen.

Goldpfote

Mit funkelnden Augen hatte ich alles beobachtet. Graubart muss mir unbedingt zeigen wie er das geschafft hat! überlegte ich und verpasste deswegen den Rest. Erst als Schattenspiel mich ansprach erinnerte ich mich wieder an meine Umgebung. Ja, ist schon eine Weile her. gab ich grinsend zurück und ließ mich rückwärts vom Felsen fallen. Ich wiederstand den Drang dir Augen zu schließen und hielt sie krampfhaft offen. Fasziniert betrachtete ich die Unterwasserwelt und ließ mich einfach von der Strömung treiben. Fische sind so schön... Ihre Schuppen glänzen und glitzern sie kleine Tautropfen schoss es durch meinen Kopf und ergriffen betrachtete ich einen Karpfen, der ganz nah an mir Vorbeischwamm. Spielerisch schlug ich nach ihm, aber meine Pfoten waren so seltsam schwer. Genau wie mein ganzer Körper. Huch, was ist den jetzt los? wunderte ich mich unbewusst und begann mit den Beinen zu schlagen, um wieder aufzutauchen. Erst nur zaghaft, dannn kräftiger und zum Schluss panisch. Aber ich kam nicht vom Fleck. Erschrocken bemerkte ich, dass sich meine linke Hinterpfote zwischen zwei Steinen eingeklemmt war. Graubart! Taustern! brüllte ich panisch. Aber mein Wort kam über meine Lippen. Silbrig glänzende Wasserblasen kamen aus meinem Mund und durchbrachen die Wasseroberfläche. Zeitgleich schluckte ich versehentlich Wasser. Hustend versuchte ich die Flüssigkeit wieder auszuspucken. Meine Lungen schrieb nach Luft und nur mühsam Wiederstand ich dem Drang zu atmen. Immer wilder strampelte ich in dem verzweifelten Versuch endlich freizukommen. Blöderweise verrutschte dabei einer der Steine. Nun war mein Hinterlauf völlig unter einem Stein festgeklemmt. Durch meine Bewegung riss die Haut dort auf und kleine Blutspritzer schwebten an mir vorbei. Ich spürte, wie meine Sinne schwanden. Graubart... Tau... Stern krächzte ich und konnte den Drang zu atmen nicht mehr unterdrücken. Schnappend versuchte ich Luft zu holen - und atmete stattdessen Wasser ein. Brennender Schmerz schoss durch meine gesamte Brust und ich krümmte mich. Langsam schwanden meine Sinne. Die silbernen Luftblasen, die kleinen roten Bluttropfen, die sich sanft hin und her wiegenden Algen, die hübschen Fische, das helle Sonnenlicht, dass kleine Sprenkel auf den Boden warf... All das brannte sich in meinem Gehirn ein. Eine seltsame Art von Frieden ergriff mich. Vielleicht sterbe ich... Aber es hat sich gelohnt. Die Welt ist so schön... Dann schwanden meine Sinne und ich würde von gnädiger Schwärze empfangen.

Gerade hatte ich Taustern antworten wollen, da hörte ich den panischen Ruf von Goldpfote. Rasch wand ich mich dem Fluss zu, nur um zu sehen wie meine Schülerin unter Wasser gezogen wurde. Nein! Ich sprintete das Ufer entlang und sprang dann ins Wasser. Mit kraftvollen Bewegungen schwamm ich zu der Stelle, wo noch minimal Luftbläschen aufstiegen und tauchte dann unter. Ich entdeckte dass Goldpfote sich verfangen hatte und schwamm mit tiefen Zügen tiefer, begann ihre Pfote zu befreien. Als mir dies endlich gelungen war, wurde Goldpfote von der Strömung erfasste. Ich schaffte es mich mit einer Hinterpfote am Grund abzustoßen und ihr nachzutauchen. Fest packte ich sie am Rückenfell mit dem Maul und tauchte dann auf. Es war wirklich anstrengend. Mit dem zusätzlichen Gewicht an das Ufer zu schwimmen war nicht einfach, doch es gelang mir. Stück für Stück zerrte ich Goldpfote auf das Ufer und sackte erschöpft neben sie Goldpfote! Goldpfote komm zu dir!