Dieser Weg verläuft direkt neben dem Zweibeinerort, an den hiesigen Gartenzäunen entlang und grenzt an den Wald. Oft kann man hier Hauskätzchen treffen, die sich gegenseitig die Zunge geben oder Geschichten austauschen.

Langsam schritt ich den Weg entlang und beobachtet die Zäune und sah rüber zu den Hochkiefern. Ob da noch wer war? Ich schritt langsam zum Wald rüber blieb aber erst einmal davon weg da ich nicht wusste wie die Lage nun dort war. Ich setzte mich und putzte mich gründlich.

Wie von selbst hatten mich meine Tatzen den bekannten Weg zum Rand des Walds getragen. Doch heute verblieb ich nicht hinter den schwachen Duftmarkierungen, sondern übertrat diese ohne zu Zögern und trat langsam auf die Zaunreihe zu. Auch wenn ich mit jedem Schritt etwas befreiter fühlte, blieb ich doch in einem respektvollen Abstand zu den aufragenden Zweibeinernestern stehen. Ich hatte keine Lust Bekanntschaft mit einem jaulenden Bewohner zu machen - auf zwei oder auf vier Pfoten.
Elegant setzte ich mich auf den Boden und betrachtete den hölzernen Zaun. Hauskätzchen hatten es gut - sie hatten keine Sorgen. Und doch würde ich mein Leben im Wald niemals missen wollen, selbst jetzt nicht. Langsam wanderte mein Blick weiter und stoppte bei einer jungen Katze (Blattpfote). Nachdenklich betrachtete ich sie - ob sie ein Hauskätzchen war?

Ich putze mich weiter und als ich fertig war blickte ich nun in den Wald. Wie es dem Clan wohl geht vielleicht sind Eichhörnchenpfote und Dornpfote schon Krieger.... Ich seuftzte und stand auf um weiter zu traben. Plötzlich blieb ich stehen als mich wer ansprach. ,,Hey Blattpfote das bist doch du oder?", ein junger dunkelbrauner Kater, der jedoch älter war als ich, kam zu mir runter. ,,Ja die bin ich und du bist ein Hauskätzchen was willst du von mir?",ich fauchte ihn ein wenig an. ,,Mutiges kleines Kätzchen, ich wollte dir bescheid geben das einige deiner Wildkatzen hier durch gekommen sind und Richtung dieser Berge verschwunden sind. Du suchst sie doch oder?", ich horchte auf. ,,Ich will nur wissen wie es ihnen geht mehr nicht...aber danke ich suche weiter.", ich stand auf und ging weiter. Der Kater sah mir kurz nach und verschwand aber beim nächsten Zauen sprang von oben plötzlich ein etwas älterer Kater runter und fauchte mich an. ,,Du gehörst nicht hier her!", ich fauchte ihn an und rannte auf ihn zu. Ich sprang ihn an und versuchte ihn mit den Krallen und meinen Zähnen zu bearbeiten. Er drückte mich zu Boden und ich zerkratze ihm mit meinen Hinterpfoten den Bauch, bis er anfing zu schreien vor Schmerz. Als er auf sah erstarrte er kurz und rannte dann vor Angst weg. ,,Was war das denn für ein Mäusehirn. Ich habe nicht mal einen Kratzer naja einen Biss am Bein aber auch nicht schlimm heilt ja wieder.", ich sah in die Richtung wo er was gesehen haben sollte das ihm Angst gemacht hat und ging drauf zu. Als ich endlich sah das es ein Kater war, wurde ich langsamer und blieb in sicherer Entfernung sitzen. Wer ist das er kommt mir bekannt vor... Ich trat noch etwas näher um seinen Geruch war zu nehmen. ,,Unmöglich.....das kann nicht sein.....Kastanienfeuer?", ich starrte den Kater mit großen Augen an.

Die junge Katze bemerkte mich nicht und so verblieb ich als stiller Beobachter, als ein dunkelbrauner Kater in mein Sichtfeld trat. Normalerweise hätte ich mich umgewandt und die beiden Fremden ignoriert - Hauskätzchen interessierten mich sonderlich und so wie der dunkle Kater aussah und roch, musste zumindest er eindeutig eines sein. Doch seine ersten Worte hielten mich an Ort und Stelle, wobei meine Schwanzspitze nun doch neugierig zuckte. Blattpfote? Irritiert schüttelte ich den Kopf, irgendwas machte Klick und dann besah ich mir die, scheinbar, Fremde nochmal genauer. Sie kam mir bekannt vor und beim SternenClan, ich hoffte wirklich, dass mir mein Kopf keinen Streich spielte und ihr Name kein reiner Zufall war.
Doch plötzlich änderte sich die Situation. Der fremde Kater verschwand, stattdessen nahm ein älteres Hauskätzchen seinen Platz ein und attackierte die junge Katze. Automatisch bewegten sich meine Pfoten und mit lauernden Schritten näherte mich an, mein Ohren warnend zurückgedreht und mein Nackenfell leicht gesträubt. Für einen kurzen Moment hatten wir Blickkontakt und ich sah in seinen Augen praktisch die Angst aufflackern, als er mich sah und schließlich auch erkannte. Wie eine Rakete zum Silversterabend jagte er davon - nur der laute Knall blieb aus. Belustigt schnippte ich mit der Schwanzspitze und betrachtete die Katze, die sich aufrappelte und vor sich hin murmelte und schließlich in meine Richtung tapste. Es war kein Zufall. Es. War. Kein. Zufall. Es war kein Zufall!
"Blatt...junges?", fragte ich verwirrt und kam ihr nun, von meiner Seite, ein paar Schritte entgegen. Sie war es, daran gab es keinen Zweifel! Nur... was machte sie hier? Als ihre Eltern damals verschwanden, war ich davon überzeugt gewesen, dass wir keinen der dreien jemals wiedersehen würden. "Was tust du hier?"

„Kastanienfeuer du bist es wirklich!”, vor Freude sprang ich etwas humpelnd um ihn herum und blickte ihn voller Begeisterung an. „Ja ich bin es aber Mama und Papa sind weg, so wie Lilienpfote und Efeupfote, ich bin alleine unterwegs. Ich habe mal fast eine Maus gefangen.”, berichtete ich ihm stolz.

Ein leichtes Lächeln umspielte meine Züge, als Blattjunges - oder wie sich nun selbst nannte - Blattpfote freudig um mich herum sprang. Allerdings verblasste es sogleich wieder und ich sah fragend, aber auch mit einem Hauch von Sorge zu ihr hinab. "Was meinst du mit 'Mama, Papa, Lilienpfote und Efeupfote sind weg'?" fragte ich und hatte gleichzeitig eine dunkle Ahnung. Sollte ihr Wunsch, ihren Töchtern eine sichere Zukunft bieten zu können, tatsächlich nicht Erfüllung gegangen sein? Überall lauerte der Tod - hinter mir im Wald, wo er gewütet hatte und anscheinend auch bei denen, die ihr Heil in der Flucht gesucht hatten. "Wie lange bist du denn schon alleine unterwegs?", stellte ich meine nächste Frage. Meinen Namen berichtigte ich nicht.

Ich schluckte und Kämpfe mit mir nicht herum zu maunzte wie ein Junges. „Sie....sind...beim SternenClan. Ein Fuchs hat sie getötet, ich konnte mich im Bau verstecken und er entdeckte mich nicht. Lilienpfote und Efeupfote wollten unbedingt nach sehen ob er weg ist und wer gewonnen hatte und dann waren auch sie tot.”, ich lies den Kopf hängen und blickte dann zu Kastanienfeuer hoch.

Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen. Gab es denn nirgendwo Frieden - einen sicheren Ort? "Willst du mit zurück?", fragte ich sanft und blickte dabei zum Wald zurück, "Zum DonnerClan, meine ich" Selbst wenn sie nicht wollte, aber in mir wuchs wieder die Hoffnung. Das Territorium des DonnerClan würde zu einem sicheren Ort werden, für mich, vielleicht für sie und alle anderen Katzen, die dem DonnerClan treu sein wollten.
Nach all der Verzweiflung und der Einsamkeit war ich mir plötzlich wieder sicher, dass der DonnerClan wieder gedeihen und wachsen könnte.

„Ist den dort noch jemand und was ist wenn Krallenstern noch da ist er wird mich sicher töten für den Verrat mit meinen Eltern gegangen zu sein... oder ist jetzt wer andere Anführer und es ist besser geworden wer ist den noch da?”, ich war nervös und hatte auch einwenig Angst. Eigentlich total lächerlich Angst ins eigen Territorium ins eigenen Zuhause zurück zu gehen.

"Was deine Eltern getan haben, war ein Bruch des Gesetz der Krieger und doch kann ihnen niemand einen Vorwurf machen", erwiderte ich leise und blickte zum Wald zurück, den ich meine Heimat nannte, "Ihre Entscheidung war nicht falsch, auch wenn das manch einer so sehen könnte" Ich wandte meine hellen Irden wieder der jungen Katze vor mir zu und beantwortete schließlich ihre Frage, vor deren Antwort es mir grauste: "Es ist niemand mehr da. Viele sind gegangen oder... im Kampf gefallen." Auch wenn wieder Trauer und Unverständnis in mir aufstieg, drängte ich es verbissen zurück - ich musste in die Zukunft blicken und die schrecklich Vergangenheit, die noch vor kurzem geherrscht hatte, zurücklassen. "Die Wahrheit ist, dass ich allein im Territorium des DonnerClan lebe und vom SternenClan zum neuen Anführer ernannt wurde."

Ich starrte ihn mit großen Augen an. „Du heißt jetzt Kastanienstern. Das ist toll ich gratuliere dir....also sind wirklich alle weg. Und du bist da geblieben und hast da ganze alleine weiter gemacht das muss schrecklich gewesen sein. Aber jetzt bin ja ich hier. Ich werde mit dir mit gehen dann bist du nicht mehr alleine. Und was meine Eltern angeht sie habe es getan um mich zu beschützen und das ist okay wenn sie dafür das Gesetzt gebrochen haben Familie geht über alles und ich bin mir sicher das der SternenClan das Aktzeptieren wird.”, ich sah ihn einwenig entschlossen an.

Sie sprach aus was sie dachte und damit traf sie so ziemlich den Nagel auf dem Kopf. Ich war über einen Mond alleine gewesen - ohne Kontakte, ohne Freunde, ohne Gesellschaft - in einem zerstörten Lager, dass die traurige Wahrheit nicht verstecken konnte. Es war einsam gewesen und nur der SternenClan hatte mir genügend Halt gegeben - ihr Vertrauen in mich und so hatte ich Tag für Tag weiter gemacht. Und nun stand Blattjunges vor mir, die mir entschlossen verkündete, dass sie mitkommen würde, damit ich nicht mehr einsam war. Ein schiefes Lächeln bildete sich in meinen Zügen und ich meinte: "Ich danke dir, Blattpfote"
Ich blickte zurück zum Wald und fragte dann: "Wollen wir aufbrechen und... woher kanntest du eigentlich dieses Hauskätzchen?"

„Ich glaube sein Name ist Tiger ich, bin ihm hier öfters begegnet bei der Suche nach einem aus dem Clan.”, sagte ich ihm und stand auf.

"Lass uns gehen", miaute ich, betrachtete kurz die Zweibeinernester und trat dann langsam den Rückweg den an. Vielleicht war es eine glückliche Fügung gewesen, dass ich Blattpfote hier getroffen hatte oder vielleicht hatte auch der SternenClan ihre Pfoten zurück zu uns geleitet. Zurück in ihre Heimat, wo sie nun dringend gebraucht wurde.

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