Ich spürte eine Berührung an meinem Kopf und wollte ein Stück zurückweichen, doch ich konnte nicht. Nicht einmal ein schwaches Fauchen drang aus meiner Kehle, da waren nur die schweren, abgehackt klingenden Atemzüge. Ein Geruch hüllte mich ein und besorgte Stimmen schienen mich zu umgeben, dann fühlte ich, wie etwas Nasses meine Stirn und die Ohren benetzte. Es war kühl und fühlte sich gut auf meiner erhitzten Haut an, doch das hielt nicht lange - schon nach kurzer Zeit hatte die Hitze meines Körpers die angenehme Kühle vertrieben, als hätte es sie nie gegeben. "He...la...Jill...Kas..." murmelte ich unverständliche Dinge vor mich hin und zitterte, während Fieberillusionen mich heimsuchten. Ich sah, wie Jilly nach meiner kleinen Schwester Hela schlug, und sprang auf den Rücken der größeren Katze, um Hela zu beschützen. Doch ich war ein kleines Kätzchen, und meine Mutter war ausgewachsen - ich hatte keine Chance. Jilly packte mich am Nacken und riss mich von ihrem Rücken. Ihre Augen leuchteten blutrot und aus ihrem Maul troff Feuer, welches mein Fell an dieser Stelle versengte und brennenden Schmerz in meine Vorderpfoten schickte. Ich starrte an ihr vorbei zu meiner Schwester, deren Fell auf einmal rötlich gescheckt war anstatt braun gestreift, da erhob sich über ihrem Kopf ein dunkler Schatten und der gewaltige, schwarzglänzende Fuß eines Monsters senkte sich auf sie herab. Laut schrie ich auf und dann wurde alles schwarz. Meine Pfoten hatten währenddessen immer wieder unruhig gezuckt und meine inzwischen weit aufgerissenen Augen glänzten fiebrig, außerdem erklangen aus meiner Kehle immer wieder irgendwelche undefinierbaren Laute.

Natters zustand wurde immer schlimmer. Schließlich kauerte ich mich an sie um ihr zu zeigen das wir da waren und auf sie aufpasten. Ich strich mit langsamen und gleichmäßigen Bewegungen meiner Pfote über ihr Fell in der Hoffnung das es sie etwas beruhigen könnte. Wie kann ich helfen? fragte ich währenddessen Blütenfell.

Tust du das? fragte ich bitter nach und warf Blaupfote einen kurzen Blick zu. Schattenfell ist doch ein vollwertiger Krieger, wenn ich mich Recht erinnere. In seiner Begleitung dürfen wir sicher ein bisschen raus meinte ich dann auf einmal und sah den schwarzen Kater nachdenklich an. Schlappjunges kann ja einfach mitkommen. Hier passt eh niemand auf ihn auf, eigentlich ist das sofort sicherer für ihn überlegte ich

Wenn du helfen möchtest wär ich dir sehr dankbar... hier. Tupf das moos mit dem wasser auf ihren Kopf. antwortete ich Honigschatten.

Neugierig tappe ich von Moonie weg und renne zum Kriegerbau.

Schattenfell:

Ich schnurrte Blaupfote zu und blinzelte dann. Ich bemerkte die Unruhe in der Haltung der Kätzin und ahnte worüber sie sich Gedanken machte. Sachte erhob ich mich und sah sie fest an Ich glaube du hast Angst, dass ich euch da draußen nicht schützen kann, da ich nichts höre.. Meine Stimme war ohne Tadel, einfach weich, verständnissvoll. Aber unser Gehör, ist nicht das einzigste Mittel, mit welchem man eine Gefahr erkennen kann. Ich schnurrte tief und sah dann auf Schlappjunges. Der Kleine war begeistert gewesen als ich ihm gezeigt hatte, dass man auch ohne Gehör Dinge um sich wahr nehmen kann. Ernst sah ich nun Blaupfote an. Schließ deine Augen, und blende jegliches Geräusch aus..bitte. Vielleicht sollte ich es besser zeigen als es nur zu sagen.

Ja! Sonst hätte ich das nicht gesagt! War doch offensichtlich. Ich sah mit großen Augen zu Blaupfote hoch und knetete unsicher den Boden mit meinen Pfötchen. Sicher, dass du mich noch lieb hast? Schattenfell sprach wieder und schien Blaupfote, ähnlich wie mir vor einer Weile, zeigen zu wollen, wie man ohne Gehör jagte. Oder so etwas ähnliches.

Schattenfell:

Ich zwinkerte Schlappohr zu, da dieser zu erahnen schien was ich vorhatte. Langsam und auf weichen Pfoten begann ich mich zu bewegen. So dass man wirklich keinen - oder besser gesagt fast keinen Laut hören konnte. Doch da Blaupfote sich ja im Moment weder auf ihre Ohren noch Augen verlassen sollte, hoffte ich dass sie die Vibrationen spüren konnte, welche meine Schritte auslösten am Boden. Ich zog einen kleineren Radius um die kleine Gruppe, als wäre ich ein Fuchs, welcher lauernd seine Beute umkreist, auf leisen Pfoten. Schließlich blieb ich starr ein paar Pfoten entfernt stehen und ging in eine Lauerstellung, bereit für einen Sprungangriff. Diesen vollführte ich und landete dabei gut zwei Katzenlängen von Blaupfote entfernt. Dort verharrte ich Und?

Von dem Kriegerbau aus, beobachte ich die anderen Katzen und schleiche zu Schlappjunges um ihn umzuwerfen

Ich lächelte glücklich bei Blaupfotes Worten und beobachtete dann Schattenfell bei seiner Vorführung. Ich konzentrierte mich so sehr auf das Vorgehen, dass ich Nala nicht kommen sah. Ich schrie erschrocken auf, als sie mich wie aus dem nichts versuchte umzuwerfen und floh unter Schattenfells Bauch. Von dort aus lugte ich hervor und erkannte Nala. Erleichtert lächelte ich. Du bists nur.

Hüpfe schnurrend ich zu ihm Du bist viel zu schreckhaft stupse ihn spielerisch an

Schattenfell:

Gerade wollte ich auf Blaupfotes durchaus witzige Reaktion antworten, da stob Schlappjunges unter mich und brachte mich fast zu fall. Amüsiert sah ich zu, wie Nala hinter ihm her kroch und die beiden nun unter meinem weichen Bauchfell wohl kuschelten - zumindest fühlte sich das so an. Deiner Reaktion nach findest du es faszinierend dass ich die Vibrationen spüre..ich hoffe ich deute es nun richtig.. Ich lachte ein wenig verlegen. Immerhin konnte ich ja nur anhand von Körpersprache und Mimik erkennen was andere mir mitteilten. Ich denke doch dass wir das schaffen. Immerhin seid ihr beiden ja keine Jungen mehr, sondern bereits in einem Alter in welchem ihr bereits Kampferfahrung habt. Dabei sah ich vor allem @Dämmerpfote an, da mit der Geruch ihrer frischen Narben nicht entgangen war. Und im Notfall nehmt ihr beiden Schlappjunges und lauft zurück zum Lager, während ich die Gefahr von euch fern halte.