Ich schnurrte tief. Ich verstand leider nicht was Azula sagte, doch dass er weinte beunruhigte mich. Sanft aber bestimmt legte ich erst Krähe und dann Fuchs kurz meinen Schweif auf de Rücken um die beiden zu beruhigen. Die beiden schienen Azula ebenso Angst zu machen, wie die Kätzin welche sich mit emotionsloser Miene aufgesetzt hatte, ehe sie loslachte. Da scheint jemand seine wahren Gefühle hinter Sarkasmus zu verstecken. Es war nur ein Gefühl, eine Vermutung. Ich kannte die Kätzin ja nicht und konnte aus ihrer Haltung nur minimal heraus lesen. Ich zog Azula mit den Vorderpfoten näher an mich heran, bis er in meinem Brustfell verschwand. Vorsichtig legte ich meinen Kopf so, dass Azula völlig in meinem Fell versteckt war und schnurrte so tief und laut wie ich konnte um den kleinen Kater zu beruhigen.

Ich legte mich neben Schatten ohne mir was zu denken und streiche Azula mit meinre Zunge mit langen kräftigen zügen über den KOpf um ihn zu beruhigen Schh mein Kleiner

Erst als ich mich neben Lichttatze setzte verschwand die Anspannung Also? Willst du noch wissen was ich dir erzählen möchte oder wirst du mich gleich davonjagen? fragte ich sie in einem ungewohnten Anflug von Galgenhumor. Eigentlich wollte ich keinen Ärger, aber die hatten das alle provoziert! Nachdenklich starrte ich an die Steinwand Habe ich vielleicht überreagiert? Aber der Kater hat das provoziert, genauso wie dieses nervige Junge!

Ich sah zu den anderen Katzen ehe ich meinen leeren Blick zu dem Himmel verbannte Du hast getötet es war keine Frage. Das war ihre Aussage gewesen. Ich hatte sie die ganze Zeit beobachtet. Erzähl mir alles. Ich habe dich groß gezogen und angefangen auszubilden Dämmerpfote. Ich liebe dich wie eine Tochter. Wieso sollte ich dich fort Jagen meine Stimme war Stumpf und eher...ernüchternd. Meine Gefühle, welche ich durch Krähe so stark empfunden hatte, drosselten sich. Ich fühlte mich, als hätte ich eben erneut das Lager verlassen.

Natürlich hab ich getötet! Was hätte ich den sonst machen sollen? fauchte ich, aber mir fehlt die Kraft um aggressiv zu sein. Nachdem ich wegrannte - übrigens eine meiner schlechtesten Entscheidungen - stolperte ich versehentlich über die Grenze von einem Kater. Einem sehr fiesen, starken Kater. Er fand mich, und ich war doch erst 7 Monde! Ich konnte mich nicht wehren, und hatte eigentlich schon ist meinem Leben abgeschlossen. Und dann kam Blacky. Ich weiß nicht ob es ihr richtiger Name ist, aber sie war eine schwarze Katze und rette mein Leben. Warum sie das tat? Ich weiß es nicht, außer ein paar Befehlen und Ratschlägen hat sie nie mit mir geredet. Aber sie jagte mich auch nicht weg, und so blieb ich bei ihr. Eines Tages, wir aßen gerade etwas, hat sie mich zum ersten Mal angesprochen meine Stimme würde leise als ich zurückdachte Bist du nicht wütend? Wütend, das er glaubte stärker zu sein als du? Das fragte sie mich. Und naja, ich war schon wütend. Und Blacky versprach, mir zu meiner Rache zu helfen. Sie war auch noch jung, und keiner von uns konnte gut kämpfen. Aber wir waren intelligent, intelligenter als die anderen. Bei uns in der Nähe gab es einen Donnerweg, und ich tüftelte einen Plan aus. Ich war schneller als der Kater, also lockte ich ihn auf den Donnerweg als ein Monster kam. Es erwischte nur ihn, nicht mich. Blacky hat wieder nichts gesagt, aber in ihrem Blick lag... Stolz. Und das machte mich glücklich. Dieses mal brach meine Stimme entgültig, und ich musste mich kurz sammeln. Kennst du das Gefühl, Macht über ein Lebewesen zu haben? Darüber, ob es lebt oder nicht? Ich wurde süchtig nach dem Gefühl, und.... es war wie ein Rausch, ein wunderschöner Alptraum aus dem ich nicht erwachen konnte und nicht wollte. Es fing an, mir Spaß zu machen. Blacky erkannte das und wollte mich wieder zur Besinnung bringen, und darum versuchte sie mich aufzuhalten als ich Mal wieder abhaute. Ich verwechselte sie, und anstatt eine x-beliebige Katze vor das Monster zu bringen, erwischte es meine Freundin Ich blickte starr auf den Boden und traute mich nicht Lichttatze in die Augen zu sehen. Und das schlimme ist, das mir die fremden Katzen egal sind - nur wegen Blacky fühl ich mich schuldig. Ich bin ein Monster Lichttatze. Das wird sich nicht ändern, niemals. Ängstlich wartete ich auf ihre Reaktion. Sie wird mich hassen! Mich verstoßen!, Die einzige Katze, die mir etwas bedeutet! Darum bin ich so geworden. Wenn ich niemanden an mich heranlasse, kann mich auch niemand verletzen - und ich niemanden. Eigentlich wollte ich mich nur endgültig von dir verabschieden

Ich fauchte verärgert, als die Katze redete, doch als sie 'Mami' sagte, sackten meine Schultern nach unten und die aggressive Haltung fiel von mir ab. Stattdessen ließ ich mich auf den Boden sinken und nahm kaum mehr etwas um mich herum wahr, nicht einmal Schattens Schweif auf meinem Rücken. Oder Azulas und Fuchs' Stimmen. Lichttatze war irgendwo da vorne und redete mit der jungen Katze, und mich holten mal wieder die Erinnerungen ein. Nur der in die Leere starrende Blick der gefleckten Katze riss mich aus meinen Erinnerungen, und ich erhob mich, lief auf sie zu, um meinen mageren Körper an ihre Flanke zu pressen. Die andere Katze war mir egal. Sanft begann ich, Lichttatzes Schulter zu lecken.

Ich weinte immer noch, dickte salzige Tränen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Eben waren noch alle lieb und nett gewesen und um nächsten wurden gemeine Worte geworfen und die Stimmen laut. Völlig in Schattens dichtem Fell versteckt konnte ich Fuchs nur erspüren, denn ich sah nichts mehr, aber immerhin wusste ich, dass sie da war.

Ich hörte ihr zu. Ich kenne das Gefühl Dämmerpfote...Ich habe neben deinen Eltern gekämpft...und getötet. Und ich schäme mich dafür. Wenn ich heute sterben sollte, weißt du was ich als erstes beim SternenClan machen würde? Ich würde die Katzen um vergeben anflehen...Ich habe Leben genommen. Ich habe irgendwann Spaß daran empfunden. Krieg...Kampf vorallem Töten, sind nichts woran du dich Laben solltest. Das hast du ja am Ende begriffen. meinte ich schwach. Krähe kam zu mir und mein Blick folgte ihm kurz. Dann sah ich wieder in den Himmel. Hast du Angst das würde was ändern? Das tut es nicht. Du könntest hunderte Katzen töten...Ich würde zu dir stehen...solange du weißt wo dein zu Hause ist...und wohin deine Treue gehört meinte ich leise. Ich hatte versagt. Schlichtweg versagt. Nun richtete ich meinen Blick auf sie. Verabschieden? Du willst wieder gehen? Du lässt mich wieder alleine? Nur wegen einer dummen Entscheidung? Und du versuchst nichts an dir zu ändern? fragte ich leise. Könnte ich sie aufhalten? Nein. Würde es mir wieder das Herz brechen? Ja. Doch ich würde damit Leben. Ich registrierte das tun von Krähe...aber...Ich konnte nichts tun. Mein Körper war wie erfroren. Rache...ist kein Gefühl das du ausleben solltest Dämmerpfote...Du siehst an den Clans was Rache anrichtet dir letzten Worte kamen zitternd. Ich war nicht böse, auch nicht angewidert, ich fühlte mich nur zurück geworfen. Wie eine Versagerin. Eine schlechte Mentorin und Ziehmutter.

Ich stubste Fuchs kurz dankend an, ehe ich Krähe nachsah. Im Moment wirkte die Stimmung etwas entspannter, ohne die Aggression. Dafür machte diese dem Gefühl von Traurigkeit Platz. Ich musterte die Katze, welche mit Lichttatze sprach. Ihre Körperhaltung drückte in einem Moment Unsicherheit aus, im nächsten Kummer, dann wieder Entschlossenheit. Soviel Gefühlschaos.. Murmelte ich leise und zog meinen Kopf dann weit genug weg, dass ich Azula wieder frei gab. Sanft begann ich seinen Rücken und seine Flanken abzuschlecken. Ich weiß, dass ist alles grade sehr verwirrend für dich nicht wahr?

Ich atmete erleichtert aus, sie hasste mich also nicht. Nein, ich denke ich werde es Mal mit dem Clanleben versuchen meinte ich leise, und bemerkte den Kater. Du schon wieder! Hat man den hier nicht mal für ein paar Augenblicke seine Ruhe? knurrte ich ihn an und stolzierte danach stolz in die Mitte des Lagers, wo ich mich still hinsetzte. Dass das kleine weinte kümmerte mich nicht wirklich.

Ich sah ihr nach. Das dumpfe Gefühl breitete sich weiter aus und ich beobachtete sie Krähe...Ich hab versagt...Ich hätte sie damals suchen sollen...wie eine richtige Mentorin...Ich hab es total vergeigt flüsterte ich erschrocken. Erst jetzt wurde mir das wirklich klar. Wäre ich ihr nach, hätte sie vor dem Kater beschützt und sein Leben in meine Pfoten genommen..wäre sie noch...glücklich. Ich musste schlucken.

Ich leckte ihr über das Ohr und riss mich zusammen, um nicht wieder wegzudriften, während die Schülerin mich anfauchte und sich zurückzog. "Du hast nicht versagt, Lichttatze - deine Schülerin musste ihre eigenen Erfahrungen machen und daran wachsen. Außerdem ist sie doch jetzt hier, nicht wahr?", miaute ich, doch selbst in meinen Ohren klang es hohl. Gerade ich konnte ihr wohl kaum Trost spenden, wenn ich selber so jämmerlich versagt hatte, und so drückte ich nur meinen Kopf an ihre Flanke in der Hoffnung, ihr zumindest durch meine Nähe zu helfen.

Ich schnurrte mich an den Kater, fand sogar wirklich Trost in seiner Gegenwart Ja...aber sie hat zu viel schlimmes erlebt..ich hätte ihr das ersparen sollen meinte ich seufzend ehe ich anfing Krähe zu Putzen. Ich brauchte seine Nähe. Ich fing an holprig und rau zu schnurren, doch meine Gedanken waren bei meiner Schülerin.

Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich meine Mentorin. Ich bemerkte, das sie traurig war und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Das wollte ich nicht! Sie kann dich nichts dafür, warum habe ich ihr keine Lüge aufgetischt wie so vielen davor? Ich kannte die Antwort, wenn Lichttatze es herausgefunden hätte, wäre sie wegen der Lüge noch viel mehr verletzt gewesen. Und wenn mir eine Katze etwas bedeutete, dann meine Ziehmutter. Seufzend stand ich auf. Kannst du uns bitte allein lassen? sprach ich den Kater an. Eigentlich war das keine Frage, sondern mehr eine Aufforderung. Ich beachtete nicht ob er es machte Du kannst nichts dafür, es war meine eigene Schuld. Auch mit 7 Monden kann man bereits riechen, ich hätte merken sollen das das Revier dort begann erklärte ich ihr sachlich und kuschelte mich wieder an sie. Ich gebe dir keine Schuld, aber ein paar Fragen habe ich noch: WER zum verdammten SternenClan ist das und was läuft da zwischen euch? Kritisch blickte ich Lichttatze an und deutete dabei abfällig auf Krähe. Er macht sie glücklich, das ist gut, aber wenn er sie verletzt ist er Tod schwor ich mir insgeheim

Ich zuckte kurz leicht verärgert mit dem Ohr, als sie sich noch immer die Schuld gab - aber im Grunde tat ich das ja auch, also was konnte ich schon sagen? Stattdessen erwiderte ich Lichttatzes Schnurren und bürstete mit langen, geraden Strichen ihr Rückenfell. Ich hielt erst inne, als die Schülerin wieder zu uns trat, und legte die Ohren an. Ich würde Lichttatze doch jetzt nicht alleine lassen - erst recht nicht mit ihr! Doch dann fiel mir ihr Blick auf. Sie schien nicht angriffslustig, sondern eher traurig und verletzt. Vielleicht war es besser, wenn ich sie tatsächlich erstmal alleine reden ließ, ohne meine störende Gegenwart. Auch wenn mein ganzes Fell dabei prickelte, stand ich aprupt auf und ging an das andere Ende der Lichtung. Ich bemühte mich um eine normale Haltung, konnte es aber nicht verhindern, dass mein Schweif auf dem Boden schleifte.