Ich irrte mittlerweile seit einer geraumen Zeit durch Wälder, Zweibeinerorte und mehr Gegenden, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Mich zog es immer weiter in die Ferne, nachdem ich den Heimweg nicht mehr gefunden hatte.
Es war mittlerweile Abend geworden und ich machte mich auf die Suche nach einem Nachtlager. Hier riecht es überall nach Bäumen... Und es ist schön ruhig, vielleicht bleibe ich heute Nacht erstmal hier! beschloss ich und blickte mich nach einem geeigneten Platz um. Ich war durch ein großes Loch in der Umrandung gekommen und fand auf der anderen Seite des seltsamen Baumortes eine weitere, viel kleinere Lücke in der Umrandung, in deren Nähe ich mich im Unterholz zusammenrollte.

Es war der nächste Morgen und ich wurde von einem unheimlichen, lauten Geräusch geweckt. Was ist das?!Fragte ich mich panisch und sah mich um. Zweibeiner trugen entwurzelte Bäume zu riesigen Monstern, die unter lautem Krach die Bäume verschlangen. Ich schlüpfte hastig durch das kleine Loch in der Umrandung und seufzte erleichtert auf, als die Geräusche gedämpft wurden. Ich blieb sitzen und sah mich um, um mir den weiteren Ablauf des Tages zu überlegen.

Ich trabte durch die Ortschaft und bekam schnell ein Geruch in die Nase. "Hier war noch vor kurzem Jemand.", dachte ich und schnupprte weiter in der Luft.

Ich hatte mittlerweile in einiger Entfernung von dem gruseligen Ort eine alte Maus gejagt, die nicht von dem lauten Krach verjagt worden war.
Als ich zu meinem Ursprungsort zurückkehrte, roch ich den Geruch einer fremden Katze.
Ich prüfte die Luft um herauszufinden, wo sich die Katze befand, es gelang mir aber nicht, eine Richtung auszumachen. Blöder Wind dachte ich bei mir.

Nun lag auch der Duft einer Maus in der Luft. Ich fragte mich, was hier Katze suchte, bei dem Lärm und den Gestrank. Ich zuckte mit meinen Ohren und folgte der Geruchsspur. Bis ich ich eine helle Katze sah. Sie war definitiv gerade mal aus dem Jungen Alter raus.

Der Geruch wurde stärker und ich drehte mich im Kreis, in der Hoffnung, die Quelle des Geruches endlich auszumachen.
Plötzlich fiel mein ein rot-orangener Pelz ins Auge und ich kniff die Augen zusammen, um mehr von der Katze zu erkennen.
Sie sah auf jeden Fall um einiges größer und stärker aus als ich, sodass ich es für das Beste hielt, mich ihr lieber nicht zu nähern.

Ich näherte mich ihr vorsichtig und blinzelte sie an. ,,Hallo. Ich war in der Gegend und habe eine Katze gerochen, ich nehme an dich ... ", kam es dann von mir. ,,Was suchst du an so einen schrecklichen, lauten Ort, wo es von den Zweibeinern nur wimmelt?", wollte ich dann wissen und blieb wo ich war.

Die Katze kam auf mich zu gelaufen, wirkte zu meiner Erleichterung jedoch weder aggresiv noch wütend, sonder eher genauso vorsichtig wie ich.
"Ich bin auf Wanderschaft, nachdem mich meine Zweibeiner von meiner Mutter getrennt und ausgesetzt haben." Antwortete ich schüchtern, als ich die Frage realisierte.
"Als ich hier gestern Abend ankam, war es nicht so laut, deshalb habe ich hier übernachtet." erklärte ich zögerlich weiter.

,,Das ist hier bis zum Abend immer laut. Du solltest dir einen anderen Schlafplatz suchen. Ich bin Taustern, wie heißt du?", wollte ich wissen und legte meine Lunte feinsäuberlich auf meine Vorderpfoten.

"Kaya" murmelte ich leise.
Es beruhigte mich, dass Taustern so ruhig war und ich fühlte ein gewisses Maß an Vertrauen zu der fremden Katze vor mir, das ich nicht verstand, schließlich kannte ich sie ja gar nicht.

,,Und die Zweibeiner haben dich davon gejadgt?", wollte ichnoch mal sicher gehen und knurrte leicht. Ich hasse sowas. ,,Die sollte man auch aussetzen", meinte ich dann und zuckte mit meiner Schwanzspitze.

"Ja" bestätigte ich. "Warum weiß ich nicht, ich habe mich eigentlich gut benommen..." Meine Stimme brach zum Ende etwas ab, ich vermisste meine Mutter und die Sicherheit, die sie mir immer gegeben hatte.

,,Kennst du die Clans? Du kannst mit uns kommen. Kannst du schwimmen?", wollte ich am Ende wissen und beäugte sie.

Irritiert sah ich die Katze vor mir an."Ich habe leider noch nie von Clans gehört " sagte ich etwas niedergeschlagen. "Geschwommen bin ich bisher nur einmal, aber immerhin bin ich dabei nicht ertrunken." antwortete ich dann auf die zweite Frage.